Willkommen im neuen Wohnblog-Jahr, das ich traditionell mit einem (Halbjahres-)Rückblick beginne. Von Juli bis Dezember 2019 habe ich 25 Familien, Pärchen und Singles in ganz Leipzig und Umgebung besucht. Ich war zu Gast bei bekannten Künstlern, sportlichen und lebenslustigen Rentnern, engagierten Leipzigern, die sich um Bedürftige kümmern, Hunde- und Katzenliebhabern. Mein großer Dank gilt allen Gastgebern!
Seht hier eine Auswahl der Wohnblogs aus dem vergangenen Halbjahr.
Das singende, klingende Bäumchen
Tosca und Werner sind zwei Herzensmenschen, die ich 2019 kennenlernen dufte. Es war Sommer und weil es in Strömen regnete, saßen wir auf dem Rücksitz ihres Autos: Die ehemalige Bürokauffrau erzählte, dass sie wegen eines Kniescheibenbruchs ihr Lauftraining hatte abbrechen müssen, aber wiederkommen will. Wochen später besuche ich die sportliche Ü-60-Jährige in ihrem Häuschen am Stadtrand, wo sie mit Ehemann und Hündchen Hidalgo lebt.
Kunst unterm Dach
38 Grad und es wird noch heißer: Ganz oben in einer Jugendstil-Villa in der Südvorstadt wohnt Gabriela, eine freischaffende Künstlerin aus Leipzig. Ihre 100 Quadratmeter große Wohnung erinnert an eine Galerie – mit Christl Maria Göthner, Michael Triegel und Ingo Regel hoch über den Dächern der Messestadt. Ihre Einrichtung ist ein liebevolles Sammelsurium von geerbten und geschenkten Möbeln, Designerstücken und keramischen Objekten.
Ein Dschungel in der Großstadt
In ein wahres Naturparadies mitten im Waldstraßenviertel lud mich Hobby-Gärtnerin Cathleen Ende Juli ein. Die 28 Quadratmeter große Terrasse ist ihr zweites Wohnzimmer – mit insgesamt 160 Pflanzen und 50 Wildbienen. Die Rosen sind ihre Lieblingsblumen und dass der Feigenbaum Minifrüchte trug, das erfreute das Herz der Angestellten. Momentan gleicht ihre Wohnung einem Gewächshaus, aber im März ist wieder Aussaat und dann beginnt die neue Gartensaison.
Künstlerbleibe im Osten
Im September war ich das erste Mal in den Meyer’schen Häusern in Reudnitz zu Gast. Ich saß zum Plaudern mit Künstler Peter Beissert in der Küche, der auch als Arbeitsraum genutzt wird. Er habe als Kind seine Familie immer zeichnen sehen, erzählte er. Daher wohl auch seine Affinität zur bildenden Kunst. Der Leipziger steht auf Historie, Architektur und auch seine Kätzchen, ein Geschwisterpaar, das im Auwald gefunden wurde.
Leipzig, Lampen und eine Liebe
Die gebürtige Oldenburgerin Petra kam wegen ihrer großen Liebe nach Leipzig – und stieß vor vier Jahren zufällig auf einen meiner Wohnblogs, in dem ein Nachmieter gesucht wurde. Seitdem genießt die gelernte Bürokauffrau ihr Leben mitten im Herzen der Messestadt, mit Partner, guter Musik, schöner Aussicht und vielen Entdeckungen in der neuen Heimat.
Blütenträume unterm Dach
Die extravagante Kunst von Tina Altus kenne ich schon seit vielen Jahren – auf Ausstellungen und Festen sind wir uns schon persönlich begegnet. 2019 wurde es endlich auch mal Zeit, dass ich sie in ihrem Refugium in Markkleeberg besuchte. Wir begannen unseren Rundgang im wildgewachsenen Garten, einem Kleinod aus den 1920er-Jahren, und setzten unsere Unterhaltung in ihren vier Wänden fort.
Früher Törtchen, heute Fitness
Vor vielen Jahren lernte ich Alexandra und Thomas Hiller im „Mintastique“, Leipzigs erstem Cupcake-Laden, kennen. Im November vergangenen Jahres durfte ich die Familie in ihrer gemütlichen Drei-Zimmer-Wohnung in der ehemaligen Gartenstadt Alt-Lößnig besuchen. Lest hier meine Homestory über die „lebendigMACHER“, die gemeinsam neue Wege gehen und andere mit kleinen Auszeiten beglücken wollen.
„Unser Fitnessraum ist die Natur“
Sie wohnen Tür an Tür in Holzhausen, gehen zusammen auf die Laufpiste und teilen unzählige sportliche Erinnerungen – Frank Gottert (79) und sein drei Jahre jüngerer Bruder Steffen. Schon beim Spaziergang über die ehemalige Obstplantage, die sie gemeinsam bewirtschaften, kommen die Geschwister ins Plaudern. Und Franks Arbeitszimmer gleicht einem Archiv, dass viel erzählen kann.
Blick ins Grüne
Als Unterm-Dach-Fan freute sich Inge-Lore Munkelt, als ich die ältere Dame in ihrer Dachgeschosswohnung in Leipzig-Leutzsch besuchte und ich ihrer Lebensgeschichte lauschte. Im Sommer sitzt die gebürtige Zerbsterin am liebsten auf der großen Terrasse, die ihr zweites Wohnzimmer ist. Ihre vier Wände sind ein Refugium aus vielen Erinnerungen an ein glückliches Familienleben und ihre Kindheit in Sachsen-Anhalt.
„Ich brenne für die Arbeit“
Ende September lernte ich Franziska M. Köllner kennen, die seit 25 Jahren als erfolgreiche Kunsthandwerkerin arbeitet. Sie lädt mich in ihr Elternhaus nach Leutzsch ein, in dem momentan drei Generationen unter einem Dach leben. Im Keller sitzt die Keramikerin an der Töpferscheibe und im Laden, der in der ehemaligen Garage seinen Platz gefunden hat, verkauft die dreifache Mutter lustiges Kindergeschirr, Matcha-Schalen und besondere Objekte. Wer mit offenen Augen in den asiatischen Restaurants Leipzigs unterwegs ist, kennt ihre Keramikarbeiten.