Willkommen bei den Hottis

Willkommen bei den Hottis (Foto: Regina Katzer)

Im Sommer 2016 lernte ich Maria und Christian in ihrer Connewitzer Altbauwohnung kennen. Nach zwei Jahren darf ich wieder vorbeikommen, denn alles ist anders. Die kleine Chipz, ein zweijähriger Jack-Russel, hat das Leben des Leipziger Paares komplett verändert. Und auch mich als Katzenfrau lässt diese niedliche kleine Fellnase nicht kalt.

Altbau in Connewitz

Maria (33) arbeitet als Heilpädagogin in der frühkindlichen Förderung, Christian ist mittlerweile als Altenpfleger glücklich. Die Wohnung ist noch immer 100 Quadratmeter groß, hat allerdings schon wieder den Eigentümer gewechselt, was aber die Hausgemeinschaft näher zusammenschweißte. Die Bewohner treffen sich jetzt öfter im Hinterhof zum geselligen Beisammensein. Alle sitzen in einem Boot und wollen hier bleiben.

Shabby Chic

Irgendwann wurde es den beiden einfach zu bunt in ihren eigenen vier Wänden. „Dass es so gemixt war, ging mir auf die Nerven“, sagt Christian mit Chipz im Arm. Beide wollten es schlichter, orientierten sich am Shabby Chic und machten kurzen Prozess. Das große Bild über der Couch wurde mit weißer Farbe übermalt und die Farbe Grün verschwand fast komplett aus dem Wohnzimmer – bis auf einen Blumenstrauß auf dem Tischchen.

Auch im Esszimmer entdecke ich auf den ersten Blick viel Neues. Die sechs unterschiedlichen Holzstühle hat Maria im Internet und auf dem Flohmarkt entdeckt – ein schöner Platz zum Dinieren mit der Familie und Bekannten. Die neue Lampe aus alten Flaschen hat Christian desingt und gebaut. An der Wand hängen alte Zeitungshalter, ein Mitbringsel aus dem jüngsten Dänemark-Urlaub. Natürlich sind die Hottis, wie sie liebevoll von Freunden genannt werden, mit ihrem Hündchen gereist. Mit dem Auto ging es im vergangenen Monat an die Nordsee… und die Kleine hat die ganze Fahrt verschlafen. Doch als sie ihr Ferienhaus in den Dünen erreichten, sprang Chipz quietschvergnügt zum Strand, während sich die beiden aus dem Auto hieven mussten und am liebsten eingeschlafen wären.

Strandgut von der Nordsee

Für alle drei war der Urlaub im Norden ein Volltreffer. Für den haarigen Feriengast gab es eine Willkommensbox mit Leckerlis und überall in den Läden stand frisches Wasser für die Vierbeiner bereit. Und Frauchen und Herrchen schwärmen in den höchsten Tönen von den Flohmärkten und Trödelhallen – ein wahres Paradies für Schnäppchenjäger! Die blauen Deko-Teile aus Emaille, die jetzt ihre Küche schmücken, haben die beiden an der Küste für kleines Geld gefunden. Auch Balkonien ist noch schöner geworden. Das gesammelte Strandgut von der Nordsee – Muscheln und Stöcke – hat einen Platz in einem Rahmen bekommen, den die beiden bereits einen Tag nach der Rückkehr gebaut haben. „Selbstgebautes ist auch meistens günstiger und schöner“, betont Christian.

Panorama in 360 Grad

Auch im Flur haben sie angepackt und geräumt. Der alte Bauernschrank in Weiß wurde bei einer Haushaltsauflösung entdeckt, die Kommode gegenüber war ursprünglich braun und hässlich. Nach dem Abschleifen und Streichen fügt sich das alte Stück gut ins neue Bild ein. Abgerundet wird das Ganze mit der türkisfarbenen Tapete, die den Eingangsbereich strahlen lässt.

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