Seit sieben Jahren ist Jörn-Heinrich Tobaben, der in Leipzig arbeitet und wochentags in einer kleinen Wohnung in Plagwitz lebt, jede freie Minute auf dem Rittergut Kössern bei Grimma anzutreffen. Vom Hochplateau aus genießt der 50-Jährige einen unbezahlbaren Ausblick auf die Mulde, die Wiesen und den barocken Garten, den er mit seinen eigenen Händen gestaltet hat.
Dem Schönen zugewandt
Geboren und aufgewachsen in Buxtehude, studierte der Niedersachse Betriebswirtschaft und Soziologie. „Da ich dem Schönen schon immer verpflichtet war, interessiere ich mich auch für Kunstgeschichte“, erzählt er und gerät ins Schwärmen über den sächsischen Adligen Wolf Dietrich von Erdmannsdorff, der das denkmalgeschützte Gebäude-Ensemble vor mehr als 300 Jahren in seiner heutigen Form auf dem Areal der einst mittelalterlichen Burganlage errichten ließ. „Sein Nachfahre Friedrich Wilhelm war der Architekt des Wörlitzer Schlosses“, ergänzt der Bauherr.
Vorher-Nachher-Fotos
Im Haupthaus, das 1695 errichtet wurde und auf einem Natursteinfelsen thront, wohnt der Eigentümer zusammen mit einigen anderen Mietparteien. Der gotische Saal, der in nur viereinhalb Monaten aufwendig saniert wurde, dient als herrschaftliches Wohnzimmer. Design-Klassiker wie die Chesterfield-Möbel hat der Bewohner aufgespürt und andere Einrichtungsgegenstände sind recycelt. Er wollte so wenig wie möglich neu kaufen, sondern lieber altes aufarbeiten. Der Gründerzeit-Kachelofen, der wie angegossen zum Farbkonzept passt, ein Garderobentresen und ein Esstisch, an dem sich Freunde gerne versammeln, stammen von seinem Ur-Ur-Opa aus Norddeutschland, der um 1900 in der Gastronomie tätig war. „Allein die Discokugel an der Decke bricht den Raum“, schmunzelt der kreative „Ritter“ und geht in seine kleine gemütliche Küche nebenan.
Streifzug durch die privaten Räume
Beim Betreten der Küche, Tobaben nennt sie „Hobbit-Höhle“, spürt man deren stark mittelalterlichen Charakter, versteckt hinter dicken Mauern. Auch ins stilvolle Badezimmer mit einer freistehenden Wanne darf ich einen Blick werfen. Einzig der altehrwürdige Dielenboden ist ein wenig unpraktisch, da aber der Hausherr auch das Putzen der Räume selbst übernimmt, sei das kein Problem. Früher lebte das Nordlicht in einem hochmodernen Haus. „Ich habe mich für das komplette Gegenteil entschieden. Ein altes Gemäuer ohne Kunststoff, mit Steinen, Kalkputz und Regenrinnen aus Blech.“
Badezimmer im Rundblick
Hereinspaziert in den Garten
Gekrönt wird mein Hausbesuch auf Rittergut Kössern von einem sensationellen Spaziergang durch den zwei Hektar großen Park, der auch öffentlich zugänglich ist. „Es ist ein bisschen wie Urlaub“, meint der Gastgeber mit Blick auf den wunderschönen Garten, um den er sich liebevoll kümmert und in dem er aber auch jahrelange im Dreck gewühlt hat. Bei dessen Gestaltung habe er sich an den historischen Plänen des Rittergutes orientiert und teilweise mit schwerem Gerät arbeiten müssen, um diesen ländlichen Barockgarten zu einem einmaligen Kleinod zu verwandeln. „Ich liebe den Kontrast zwischen gepflegten Bereichen und naturbelassener Wildnis“, so der Gutsbesitzer, der auch eine steinerne Gartenbank selber gebaut hat.
Ich schaue noch ein Mal auf die alten stattlichen Eichen, in deren Schatten eine Kettenschaukel baumelt, und verabschiede mich vom schönen Muldental.
Einfach traumhaft schön!
Klasse,einfach Klasse!.Über die Rettung der beiden Eingangsobelisken hatte ich vor
einiger Zeit schon einmal etwas gelesen.
Eine Perle im Muldental,traumhaft geschmackvoll und mit Liebe zum Detail Altes bewahrt
Der Herr von Erdmannsdorff würde staunen……
WOW
Wundervoll einfach wundervoll
Wie ein Märchen, sehr geschmackvoll.
Chapeau dem Schlossherrn,
das neuerstandene Rittergut-Ensemble ist ein Realität gewordener Traum eines Enthusiasten.
Diesen Traum mit dem Publikum zu teilen zeugt von Gemeinsinn und Größe.
Ich habe das Gut zu Ostern zufällig besucht.
Das Anwesen ist ein Traum!
Wir haben den wunderschönen Garten in natura erlebt und waren sehr beeindruckt.
Als geschlossenes Bild noch schöner als hier die Darstellung. Das Rittergut ist einfach einen Besuch wert. Wir werden es auch wieder tun.