Fast täglich steht André Radke in der Küche, um den Redakteuren, Mitarbeitern sowie vielen Geschäftsleuten von auswärts im LVZ-Medienhaus eine leckere Mittagsmahlzeit zu kreieren. Auch in seiner Freizeit ist der 39-jährige gelernte Koch und Caterer kreativ – bei einem Rundgang durch seine Ladenwohnung in Lindenau erzählt der gebürtige Leipziger von seinen Leidenschaften.
Seit dem Sommer lebt und arbeitet der Künstler, der schon viele Jahre unter dem Namen „etcetera23“ zeichnet, malt und Radierungen anfertigt, in der 80 Quadratmeter großen Atelierwohnung. In seinem Wohnzimmer, das der Hausherr seine „Lounge Area“ nennt, hängt über der Couch ein selbstgemaltes Acrylbild mit dem Titel „Honigwabe“ aus dem Jahr 2017. In der Stube schmiedet der kreative Kopf auch Pläne für Linoldruck-Workshops, deren Teilnehmer anschließend in der Küche des Feinschmeckers verköstigt werden.
Paradies mit über 40 Gewürzen
„Als Koch hast du in deiner eigenen Küche alle Tools da. Hier fehlt es an nichts“, sagt André und zeigt mir die Gläser mit 40 verschiedenen Gewürzen, die er auf seinen Reisen in über 60 Länder der Erde, unter anderem als Smutje auf Kreuzfahrtschiffen, gesammelt hat. Im vergangenen Jahr war der Weltenbummler in Indien unterwegs und habe „die Augen offen gehalten, um Neues zu entdecken“, schildert er. Die Lampen aus Bast und die Tapete im Steinziegel-Look machen den schmalen Raum gemütlich. Sein transportabler Tisch ist ein ehemaliges Schwerlastregal, das der Hausherr mit den goldenen (Künstler-)Händen einfach mit Rädern ausgestattet hat. So kann der Esstisch, auf dem der Caterer auch geschmackvolle Buffets aufbauen kann, mühelos in den Laden gefahren werden. Die bei ebay erstandenen Lochwände aus Metall eigneten sich prima für die Aufhängung der Küchenutensilien ebenso wie fürs Atelier im vorderen Teil der Erdgeschosswohnung.
Küche in 360 Grad
Viele Gestaltungsideen, die André in der neuen Bleibe umgesetzt hat, stammen von seiner Schwester Jenny, die als Gestalterin für visuelles Marketing ein gutes „Deko-Auge“ habe, so der Bruder. Vor einiger Zeit hatten die Geschwister eine Woche Urlaub genommen, um gemeinsam weihnachtliche und zeitlos schöne Gestecke zu bauen, die zum Kauf angeboten werden. „Unsere Arbeiten werden von Jahr zu Jahr schöner. In Leipzig wächst so vieles, man muss es nur sehen. Meine neueste Entdeckung war ein Butternussbaum“, plaudert der junge Mann. Bevor die pflanzlichen Lieblingsstücke ins Regal wandern, sind viele Arbeitsschritte nötig. Die Disteln, Baumpilze, Haselnüsse und Blütenblätter werden gewaschen, im Dörrautomaten getrocknet und die Rinde wird im Ofen wärmebehandelt, damit sie später abgeschliffen werden kann. Später „erblühen“ sie in unterschiedlichen Farben, Formen und Kreationen.
Atelier im Panorama
Bald nun ist Weihnachtszeit! Am 23. November sind Jenny und André, die sich die „Firlefanzen“ nennen, mit ihren dekorativen Schmuckstücken im Porta-Möbelmarkt auf der Alten Messe an ihrem Verkaufsstand zu erleben. Und eine Woche später, vom 29. November bis 1. Dezember, stehen die beiden auf dem Adventsmarkt am Gohliser Schlösschen, um ihre floralen Weihnachtsgestecke unter die Leute zu bringen.
Wunderschön!!!!
Und seine Werke, besonders die Weihnachtsgestecke, sind ein Traum und halten ewig.
Weiter so!
Sehr gemütlich!