Direkt gegenüber vom Clara-Zetkin-Park bin ich in einer der herrschaftlichen Villen mit Agenturchef Peter verabredet, der sich auf 126 Quadratmetern eingerichtet hat. Sein Domizil in dem 1890 erbauten Prachtbau ist Arbeitsstätte und Wohnort zugleich. „Ich stehe auf Fläche, deshalb bin ich hier gelandet“, erklärt der 54-Jährige. Vor zwei Jahren fand der studierte Betriebswirtschaftler in der Messestadt nicht nur geeignete Mitarbeiter für sein Unternehmen, sondern auch die eigenen vier Wände für sich und seinen Vierbeiner, einen riesigen Rhodesian Ridgeback, der leider zu früh verstarb.
Dahoam is dahoam
Aufgewachsen ist Peter in Niederbayern, ganz lebensnah auf einem Bauernhof mit Wirtshaus und Metzgerei. Zur humanistischen Ausbildung ging es später auf das Gymnasium im Kloster Metten und mit 18 Jahren zum BWL-Studium nach Regensburg. Schon damals hat der bodenständige Süddeutsche in einer Werbeagentur als Freelancer gearbeitet. Zu jener Zeit traf er auch den Künstler Erich Gohl. Dessen großformatige „Barbie“-Bilder in schreienden Farben hängen heute in seinem Wohn- und Arbeitszimmer.
Bodenständig und modern
„Ich bin ein Landbursche“, verrät er und verweist auf die Geweihe sowie die ausgestopften Tiere, die an den Wänden hängen. Die Familienstücke stammen fast alle aus verwandtschaftlichen Jagdrevieren wie etwa der Wildschweinkopf, der im geräumigen Eingangsbereich die Gäste angrinst. Während wir vor der Kreidetafel und einem Original-Gemälde von Wolfgang Wiedner, einem Vertreter der modernen Malerei in Österreich, plaudern, fühle ich mich von einer scheuen Gams beäugt, die erst kürzlich als neue Wanddeko Einzug in die Villa gehalten hat.
Dass Peter ein leidenschaftlicher Koch ist, entdecke ich in seinem kleinen, aber feinen Küchenreich mit Blick auf den Park. Seine Kochutensilien hängen an der Wand vor einer dekorativ-gestreiften Tapete, die er übrigens im Baumarkt gekauft hat. „Es ist für mich ein Heidenspaß, für die Leut‘ zu kochen“, sagt er und strahlt über beide Ohren. Im alten Jahr gab es für 30 Freunde Rehkeule, Blaukraut (wie der Bayer sagt), deftige Knödel und geschmorte Kastanien, erzählt Peter. Serviert wurde der Braten vom Gastgeber mit drei verschiedenen Soßen – Orange, Calvados und Chilli.
Ideenfinder mit Köpfchen
In seiner Arbeitswelt – der Immobilienwirtschaft – beschäftigt sich Peter mit dem schönen Thema Wohnen: Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf neuen Ideen, um Wohnträume wahr werden zu lassen. Mit Köpfchen und Weitsicht analysiert, konzipiert und betreut seine Agentur „sinn + wandel“ Kampagnen für Wohn-, Gewerbe- und Büroprojekte.
Seinen ganz persönlichen Wohntraum hat sich Peter in den eigenen vier Wänden erfüllt. Die sind großzügig und modern eingerichtet mit verspielten Details und gleichzeitig klar strukturiert. Eines seiner Lieblingsstücke wie das Schachspiel steht auf einer Holzkiste und ein Fußball liegt im Schlaf- und Arbeitszimmer unter einem offenen Regal, in dem Peter alle seine Klamotten aufbewahrt. Und am ebenfalls aufgeräumten Schreibtisch ist er wieder da – der Blick zum Park, den er seinen „Garten“ nennt.
Leider wird die Einrichtung der Villa überhaupt nicht gerecht. Schade.
… so „bodenständig“ wie Ribéry.
Wohnung und Ausblick sind der Hammer ! Nur der Wildschweinkopf…..
Sehr schönes Beispiel, was passiert, wenn jemand zwar Geld, aber leider keinen Geschmack hat. Schöne Teile in der Wohnung, aber die Gesamtgestaltung, oh weh.
Ja, so kann Mann wohnen. Das hat man schon viel schlechter gesehen. Runde Sache!
Wow….maga tolle Wohnung. Geschmackvoll,stilsicher….und das Menü war wohl auch toll..bekommt man(Frau) gleich Appetit;) Und Clara-Zetkin-Park….besser und schöner geht nicht!
Die Einrichtung hat so eine eigenartige Brachialität, die mich abstößt. Es erinnert mich an den Wagenrad-Tisch aus Harry und Sally. Und Köpfe von toten Tieren an der Wand oder Stoßzähne auf dem Tisch – gruselig. Nichts für ungut.
Bodenständig sieht anders aus – Abgehoben trifft es da eher.
Sehr kühles Interieur, bißchen beliebig, wie aus einem x-beliebigen Katalog für teures Wohnen abgekupfert. Da fehlt eindeutig die Wärme. Und als erstes müssen diese häßlichen schwarzen Barhocker weg!
buddha mit schapka, für mich der Gipfel der Geschmacklosigkeit, zeugt von Oberflächlichkeit.