Wohnblog-Spezial: Ungewohnt – wohnen, wo andere staunen

Ungewohnt - ein Wohnblog-Spezial (Foto: Dirk Knofe)

Drei Zimmer, Küche, Bad – das reicht manchen Menschen in und um Leipzig nicht aus. Sie haben sich ein Heim geschaffen, das alles andere als gewöhnlich ist. Die multimediale Serie „Ungewohnt“ gibt Einblicke in sieben ganz besondere Häuser.

Schlosspark

Ein Spaziergang durch den Schlosspark von Lampertswalde. Vorbei am alten Gärtnerhaus, am alten Gefängnis, dem Burg-Café, am Turm zum Vier-Jahreszeiten-Garten. Ob Frühling oder Sommer, wenn die Blumen blühen, der Park im Herbst in tausenden Farben versinkt oder im Winter, wenn der Wallgraben zur Schlittschuhbahn wird – schnell ist klar: Hier lässt es sich wohnen. Und vielleicht sogar arbeiten. Mittendrin, gleich gegenüber des Herrenhauses, steht die alte Schnapsbrennerei. Dort hat sich der Schweizer Künstler René Dünki niedergelassen.

Energiehaus

Darum aufzufallen ging es Klaus und Christine Dermann nicht als sie ein supermodernes Niedrigenergiehaus im ländlichen Kuckeland bauten. Und doch sticht es im Bild des kleinen Örtchens deutlich hervor. An einen Hang gebaut, ragt ihr dunkelgraues Eigenheim futuristisch in die Höhe. Zur Straße hin fast verschlossen, tut sich hinter ein paar Bäumen versteckt an der Front des Gebäudes eine riesige Fensterfront auf. Innen ist alles hell und freundlich. Ganz anders als es der erste Blick erahnen lässt.

Wagenplatz

Florian Teller lebt seit zwölf Jahren auf Wagenplätzen in Leipzig. Er mag das Leben in seinem Lastwagen. Es beruhigt ihn, dass er nicht zu viele Dinge ansammeln kann. Den 36-Jährigen stören aber die „doppelten Standards“, die die Politik häufig auf Bewohner von Wagenplätzen anwende.
An der unscheinbaren Einfahrt stehen ordentlich aufgereiht Mülltonnen, daneben hängt ein Briefkasten. Weiter hinten weist ein gelbes Schild den Weg: „Scherbelburg“. 2014 haben die Bewohner des Wagenplatzes der Bahn das Grundstück in Leipzig-Kleinzschocher abgekauft.

Vierseithof

Eingebettet in die grünen Hügel des Altenburger Landes liegt an einer Landstraße, versteckt hinter Bäumen, ein alter Vierseithof – das Rittergut Schwanditz der Familie Junghannß/Grimm. Über eine schmale Einfahrt erreicht man den Innenhof des Gebäudeensembles, das, an vier Seiten geschlossen, dem Areal seinen Namen gibt. Schwanditz, das liegt etwa neun Kilometer östlich von Altenburg und rund 25 Kilometer von Gera entfernt. Drum herum nur einige kleine Dörfer und ganz viel Natur.

Kirche

Nur ein paar Stufen sind es vom Schlafzimmer bis zum Altar. „Wie viele habe ich nicht gezählt“, sagt Ulrich Dombrowsky, der als Pfarrer in der Riesaer Kirche Sankt Barbara tätig ist. Der Geistliche wohnt direkt in dem Gotteshaus, unter seinem Wohnzimmer befinden sich Kirchenbänke, Beichtstuhl und Altar. Der 56-Jährige sagt, die Nähe zum Arbeitsplatz habe Vorteile. Er könne auch mal schnell in Schlappen in die Kirche flitzen. „Abstand vom Beruf gewinnt man dadurch natürlich nicht“, gibt er aber gleichzeitig zu. Will er wirklich frei haben, muss Dombrowsky Kirche und Wohnung verlassen.

Rittergut

Wer das Grundstück des ehemaligen Schlosses im Örtchen Ehrenberg bei Waldheim betritt, spürt sofort, dass hier einst Leben herrschte. Und das, obwohl das Schloss selbst mehr und mehr zerfällt. Denn dort, wo schon im 16. Jahrhundert gewohnt und gearbeitet wurde, hat sich heute der Künstler und Architekt Pier Giorgio Furlan niedergelassen. Und der sorgt dafür, dass der Ort wiederbelebt wird.
Dem 64-Jährigen gehört das gesamte Grundstück. Auch die Überreste des Schlosses sind in seinem Besitz. Im Jahr 1563 wurde es erbaut, fast 400 Jahre später, im Jahr 1948, zum größten Teil abgerissen. Ein Teil blieb verschont – und erinnert heutzutage als Ruine an glanzvolle Tage.

Bahnhof

Wo einst die Eisenbahn zwischen Neukieritzsch und Pegau hin und her pendelte und ab 1956 gar ein richtiges Bahnhofshaus entstand, erinnert heute vor allem eine riesige Signalanlage an den früheren Bahnhof in Großstolpen. Dort, im ehemaligen Bahnhofshaus, lebt heute die Familie Kükelhan, bestehend aus den Hausherren Birgit und Mike mit Tochter Jessica.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu „Wohnblog-Spezial: Ungewohnt – wohnen, wo andere staunen“

Schreibe einen Kommentar