Von Äpfeln, Leuchtreklamen und einem Stück Blech

Ich bin diesmal zu Gast bei einer vierköpfigen Familie in Leipzig, die es sich in einer 160 Quadratmeter großen Wohnung bequem gemacht hat. Ihr Domizil im Gründerzeit-Altbau besteht aus eigentlich zwei übereinander liegenden Wohnungen, die mit einer Treppe im Arbeitszimmer verbunden wurden. Die Maisonette beherbergt im unteren Teil Flur, Küche, Ess- und Arbeitszimmer, auf der oberen Ebene befinden sich die Zimmer der Teenager und der Wohnbereich.

Die Hausherrin, eine waschechte Sächsin, schwört auf selbst gebackene Stollen in der eigenen, gemütlichen und sehr lebendigen Küche, Familienerbstücke wie den Sekretär mit originalem Knopf von Opa, das Küchenbuffet, das sie vor der absoluten Zerstörung gerettet hat, und ihre Lieblingsfarbe grün. Der Hausherr, ein Mann aus dem Westen, steht auf leuchtende Buchstaben, die er unbeschadet aus Amerika importiert hat. Einen Umzug innerhalb der Messestadt hat die Leuchtreklame leider nicht überstanden, aber eine Reparatur ist in Sicht. Einen Teil Leipzigs, ein Stück Blechbüchse vom alten Warenhaus am Brühl, hat er ersteigert und nach langer Überlegung im Arbeitszimmer einen Platz an der Wand zugewiesen.

Die heranwachsenden Kinder haben sich bei meiner Anwesenheit in ihren Zimmern „verbarrikadiert“. Während sich das Mädchen in märchenhaftem Shabby Chic mit selbst gebautem Tischchen in Weiß wohlfühlt, mag es der Junge eher praktisch und einfach. Ich bekomme einen herzlichen Willkommensgruß, die Türen gehen aber wieder zu.
Die Zusammengehörigkeit aller vier Familienmitglieder widerspiegelt sich in Bildern des Apfelmalers Andreas Schiller im Esszimmer: Blau steht für den Vater, grün ist die Farbe der Mutter, gelb das Töchterchen und rot der Sohn. „Entdeckt“ wurde der Maler, der der Neuen Leipziger Schule zuzuordnen ist, bei einem Ostsee-Urlaub im Jahr 2000 auf der Insel Rügen. 15 Jahre später sind sie zu Recht ein bisschen stolz, Werke des Künstlers zu besitzen.

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