Dieter Bührnheim, geboren in Nordrhein-Westfalen, lebte und arbeitete viele Jahre in Halle/Saale bis er Leipzig kennen und lieben lernte. Der heute 66-Jährige fand ein Mietangebot in einer der ältesten Villen im Musikviertel und der Umzug in die Pleißestadt war so gut wie besiegelt.
Die repräsentativen 4,20 Meter hohen Zimmer im 1895 errichteten Haus mit Stuck und Flügeltüren hatten einst den Verlag Faber & Faber beherbergt. In nur acht Wochen wurden die Wohnräume, der Literatursalon (jeden 2. Samstag im Monat finden hier Lesungen statt) und das Antiquariat umgebaut: Tapeten entfernt, Stuck von Farbe befreit, Türklinken ausgetauscht, aus drei Zimmerchen wurde ein großer funktionaler Raum für Küche, Esszimmer und Kuschelsofas für die Eheleute und zwei Vierbeiner.
Um die Inneneinrichtung, die Wandfarben und die Ausstattung mit italienischen Designermöbeln kümmerte sich Ehefrau und Fotografin Doreen Bunke. „Das erste Mal hängen auch eigene Arbeiten in meiner Wohnung“, erzählt die Managerin, die in der Energiewirtschaft arbeitet. Unter dem Titel „Halleluja Espresso“ hat sie einem Kaffeemacher mit der Kamera über die Schulter geschaut. „Unsere Wohnung ist ein Mix aus Alt und Neu. Und ja, Stilbrüche sind gewollt“, sagt die gebürtige Berlinerin. Ein winziger Mauerblock als Heimat-Erinnerung steht im Wohnzimmerregal neben einer farbigen Statue von Gabriele Messerschmidt, einer Leipziger Bildhauerin, die sie verehrt. Aber auch die Holzschnitte von Klaus Süß, die Grafiken von Bruno Bruni und ihrem Vater Gerhard Bunke, der in der Messestadt an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert hat, geben dem Künstlerhaushalt Geschmack und Farbe.
Das Zuhause von Dieter Bührnheim, seiner Frau sowie Dalmatiner India und Katze ist gleichzeitig auch Wirkungs- und Arbeitsstätte des Pensionärs, der sich seit seinem 14. Lebensjahr mit Büchern beschäftigt. Seit über 40 Jahren sammelt er signierte Werke, Zehntausend schmücken die Wände des Antiquariats. „John Irving hat sich erst nach sechs Jahren gemeldet, das Buch lag wohl in einem größeren Stapel in seinem Schlafzimmer“, schmunzelt der Sammler und gibt mir sein Lebensmotto mit auf den Weg: Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist (David Ben-Gurion).
Mein Geschmack ist es zwar nicht, trotzdem sieht es gut aus. Geschmäcker sind eben verschieden.
#1 Da spricht der Neid aus jeden ihrer Worte. Neid ist eine der sieben Todsünden. Sie sollten nicht schauen, was ihre Eltern geschaffen haben, sondern, was sie selbst schaffen. Oder mit dem zufrieden sein, was sie haben. Vielleicht waren ihre Eltern ja auch zufrieden mit dem, was sie hatten.
Da gähnt selbst der Dalmatiner, und zum Glück kann sich das Tier zum „Geschmack“ seines Herrchens und Frauchens nicht äußern.
Glücklicherweise sind diese noch nicht in den Besitz einer Wilhelm Wagenfeld Lampe gelangt, denn dies würde der Vergewaltigung des Bauhauses in ihrem Wohnbereich die Krone aufsetzen!
Auch dem Wassily Chair von Marcel Breuer ist dies hier bisher erspart geblieben.
Was hier als Stil Mix deklariert wird, ist schlicht und einfach nur ein Ansammlung von Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen, denn nur gut platzierte Solitäre können im Wohnbereich ihre gestalterische und künstlerische Wirkung erzielen.
Weniger ist mehr, dass sollte auch hier gelten und würde in dieser Wohnung wohltun
Mit großer Verwunderung musste ich heute feststellen, dass seit gestern abend zwei Kommentare zu „Verliebt in Leipzig“ verschwunden sind. Unter anderem auch mein zweiter Kommentar, der vierte in der gestrigen Kommentarliste.
Wie kommt das zustande?
Sehr geehrter Herr Glauer,
wir bitten um Verständnis, dass beleidigende Kommentare von uns entfernt werden. Das betrifft auch Kommentare, die darauf Bezug nehmen.
Weitere Informationen zum Umgang mit Kommentaren auf unseren Seiten finden Sie hier http://www.lvz.de/Abo-Leserservice/Servicetexte/Nutzungsbedingungen-fuer-Leserkommentare
Mit freundlichen Grüßen
Regina Katzer
OK, dann müsste aber auch die bezugnehmend Pusteblume weggepustet werden…sorry!