Urige Gemütlichkeit im Süden

Mit einem herzlichen Hallo begrüßt mich Barbara* in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung mitten in der Südvorstadt. Alte Möbelstücke lachen mich an, selbst genähte Vorhänge und ein frisch angelegtes Fensterbeet, um sich vor Blicken aus dem neuen gegenüberliegenden Stadthaus zu schützen. Motto im Wohnzimmer: Frühling, Sommer, Herbst und Winter – liebevoll dekoriert mit buntem Mobile aus Federn, Blüten und süßen Vögelchen. Die ersten Weihnachtsengel faulenzen auf dem Regal.

Die aus dem Erzgebirge stammende Krankenschwester ist seit vielen Jahren auf Flohmärkten unterwegs und hat das eine oder andere Goldstück gefunden, das sie sich selbst aufpoliert  hat. Ganz besonders stolz ist sie auf ein Telefonschränkchen mit Rollen. „Ganz praktisch“, findet sie. Genau wie ihre Idee, im Schlafzimmer Platz für einen „Hobbyraum“ zu schaffen. So manche Stunde sitzt sie an ihrer alten „Singer“-Nähmaschine und entspannt von der Arbeit. An den Wänden hängen einige selbst gemalte Bilder mit Sonnenblumen, schön bunt und auffallend heiter, wie die Bewohnerin.

Auf der Küchenheizung entdecke ich grüne Blätter in einem Körbchen, bis jetzt habe ich noch nie vom Kraut der Unsterblichkeit gehört. Es handelt sich dabei um eine chinesische Heilpflanze mit Anti-Aging-Inhaltsstoffen, die sich auf dem Balkon sehr einfach halten lässt. Die Blätter ergänzen einen grünen Sommersalat und im Winter eignen sie sich getrocknet als Teeaufguss.

*Name geändert
Text: Regina Katzer

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