Dieses Mal führt mich mein Weg in den Leipziger Clara-Zetkin-Park, wo ich an einem herrlichen Sonnentag mit Sabine (35) und Andreas (55) verabredet bin. Die beiden Leipziger kennen sich seit zehn Jahren, doch erst 2012 wurden Ringe getauscht. Ihr Vierbeiner, ein Magyar Vizsla namens Kafka, ist dreieinhalb Jahre alt und genauso gern auf Reisen wie Herrchen und Frauchen.
„Zweitwohnsitz“
Das Reisegefährt, ein kleiner Lieferwagen, steht für mich exklusiv zur Besichtigung im Grünen bereit. Das Auto ist auf Reisen ihre Wohnung auf Zeit und sei der Inbegriff von Freiheit, erzählen sie. Vor zwei Jahren, mitten in der Pampa von Mecklenburg-Vorpommern, an einem einsamen See, hatte das Pärchen eine Idee. Sie googelten die Internet-Domain „Freiheitsmobil“ und stellten freudig fest, dass diese Adresse noch nicht vergeben war. Andreas, Web-Fachmann und Hobbyfotograf, ließ den Wunschnamen schwuppdiwupp registrieren. Seitdem veröffentlichen beide ihre Reisegeschichten und Impressionen für Jedermann zum Nachlesen.
Unabhängig und minimalistisch
„Losgehen kann es jederzeit, denn alle wichtigen Dinge für einen Wochenendtrip sind immer im Freiheitsmobil verstaut“, plaudert Sabine. Geschlafen wird auf der geräumigen Ladefläche. Die hinteren Sitze wurden ausgebaut, im Zwischenboden lagern Alu-Tisch und Stühle, die Schlafsäcke, ein Wasserkanister, Grill und Holzkohle, eine Klapp-Säge und ein Beil sowie die allernötigsten Küchenutensilien wie Holzbrettchen, Teller und Tassen, Nudeln, Gewürze, Kaffee, Zucker und Senf sowie original DDR-Campinggeschirr.
Im Frühling, Sommer und Herbst sei es am schönsten, so einfach und minimalistisch unterwegs zu sein, sagt Sabine. Als die beiden noch viel mit dem Zelt verreisten, musste immer ein geeigneter Stellplatz gefunden werden – jetzt sind sie unabhängig.
Derzeit arbeiten beide an einer noch genussvolleren Lagerfeuer-Romantik unter freiem Himmel. Andreas übt seit vier Monaten das Gitarrenspielen, Sabine trommelt liebend gern auf das Cajón, eine spanische Holzkiste.
Freiheitsmobil in 360 Grad
Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Beide schwärmen regelrecht von ihrer Heimat und von den schönen Landschaften in der näheren Umgebung – von der Mulde in Bad Düben, dem Flüsschen Schwarze Pockau im Erzgebirge oder den Kletterfelsen der Sächsischen Schweiz. Gern erinnern sie sich an eine Tschechien-Tour bis zur österreichischen Grenze oder an ihre bisher weiteste Fahrt in die Bretagne. „Irgendwie schlagen wir uns mit unseren Sprachkenntnissen immer durch. Mit ein paar freundlichen Worten in der Landessprache wird Kontakt geknüpft und das Eis zu den Einheimischen ist schnell gebrochen. Und außer Fußabdrücke lassen wir nichts zurück“, sagt die junge Frau mit Hut zum Abschied.
Wunderbar. Die beiden leben meinen Traum. <3
Hallo Elin,
das habe ich heute schon von einigen gehört. Du bist nicht allein 🙂
Schönes Wochenende allen
Regina
Wunderbare Fotos ,das Glück kann so einfach sein……
Die grüne Tasse habe ich auch 😉 Dass die beiden ihren Tee am Tisch auf Stühlen einnehmen, finde ich sehr elegant! Da stört nicht mal der Kaffeeweißer. Ich wünsche dem Pärchen noch einen schönen Sommer mit weniger Regen!
Was für schöne Bilder, was für normale Menschen, was für ein lieber Hund….
Ich beglückwünsche Euch, Ihr scheint glücklich zu sein. Ich selber lebe auch, mit meinen Hunden, Katzen in einer solchen Sympiose. Euch würde ich gerne näher kennen lernen. Jetzt bin ich aber erst mal sehr froh darüber, das es auch andere “ normale “ Menschen noch gibt, auf unserer recht eigenartigen Welt…….
dieses Leben habe ich in der Vergangenheit auch auf Zeit geführt, ab in den Süden entlang der Küstenstraßen, irgendwo findet man immer einen Platz zum relaxen und übernachten …
mein Plan für die Zukunft, Europas Küsten komplett mit einem Camper abzufahren und verweilen wo es einem gefällt **
Macht weiter so, vielleicht sieht man sich ja wo auf Tour ***
Ich bin auch für alternatives Wohnen! Auch wenn dies nur der „Zweitwohnsitz“ der Beiden ist. Dies ist besser, als monatlich hunderte von Euros und Jahr für Jahr immer mehr für eine überteuerte Wohnung in Leipzig irgendwelchen Hausverwaltungen und Hauseigentümern im Westen in den Rachen zu werfen, welche sich nicht um die Beseitigung von Mietmängeln kümmern und sich damit noch eine goldene Nase verdienen, während man selbst immer ärmer wird und kaum noch Geld zum Leben übrig bleibt.
So ist man sein eigener Herr und kann selbst entscheiden. Tolle Sache! Finde ich prima!
Und wie heißt der schöne Hund?
Hallo Hundefan,
der „Kleine“ heißt Kafka!
Wuff
Schöne Grüße Regina