Super-Chefin bleibt am Ball

RB-Fans Ute und Sohn Christian (Foto: Regina Katzer)

Ein sonniger Vormittag wie er schöner nicht sein könnte: Ich bin bei Ute und Mirko in Markkleeberg zu Gast. Auch Sohn Christian lässt sich in der Runde mal blicken. Gemeinsam erzählen sie von ihrer Affinität zu RasenBallsport (RB) Leipzig. Die Glückwünsche zum Einzug ihrer Lieblingsmannschaft in die Champions League am letzten Samstag erreichten sie bereits am Vorabend per E-Mail und Telefon, da waren Mutter und Sohn noch auf dem Rückweg aus der Hauptstadt vom Spiel gegen Hertha Berlin.

Hausbesuch in Markkleeberg

Das Ehepaar Ute und Mirko, beide 50 Jahre alt, lebt in einer Villa mit Garten. Der Sohn, inzwischen 29, ist längst ausgezogen, das ehemalige Zimmer des Nachwuchses im Dachgeschoss wurde zum Arbeits- und Mädchenzimmer umfunktioniert. Über dem Schreibtisch hängt ein weißes Fußball-Trikot mit Original-Unterschriften der RB-Spieler. Warum das runde Leder schon immer eine große Rolle in der Familie gespielt hat, erzählt mir Ute auf der Terrasse hinter dem über 100 Jahre alten Wohnhaus.

 

Fußball-Leidenschaft

Ute ist in Eythra, einem verschwundenen Dorf im ehemaligen Tagebaurevier südlich von Leipzig aufgewachsen. Die Bewohner wurden in den späten 1980er-Jahren umgesiedelt, die Bagger fraßen sich in den 90er-Jahren durch den Ort. „Meine Eltern sind fußballverrückt, samstags saßen wir immer gemeinsam vorm Fernseher und schauten Sportschau. Für Mutti und Vati gab es damals nur die Bayern, mein Herz schlug, wahrscheinlich eher aus Protest, für Werder Bremen“, plaudert die selbstständige Geschäftsfrau. Irgendwann, es muss um das Jahr 2009 herum gewesen sein, las der Vater in der Leipziger Volkszeitung, dass die Messestadt einen neuen Fußballverein bekommt.

An den Aufstieg in die 3. Liga, einem spannungsgeladenen Auswärtsspiel der Roten Bullen gegen die Sportfreunde Lotte am 2. Juni 2013, erinnert sich Ute noch heute lebhaft. Sie saß an dem Sonntag im heimischen Wohnzimmer vorm Fernseher. Als das Match nach 90 Minuten noch nicht entschieden war, kam es zur Verlängerung. „Plötzlich stand unser Besuch schon vor der Tür… abschalten ging nicht. Gemeinsam schauten wir uns das am Ende siegreiche Spiel bis zum Schluss an“, erzählt Ute euphorisch.

Seit drei Jahren hat sie eine RB-Dauerkarte: „Viereinhalb Stunden habe ich damals für das Ticket angestanden. Seitdem sind wir bei allen Heimspielen dabei, einmal pro Saison geht’s auch zu einem Auswärtsspiel – das ist Pflicht“, betont sie. Mittendrin statt nur dabei lautet die Devise des Mutter-Sohn-Fangespanns. Während die beiden mit den anderen Fußballanhängern im B-Block hinterm Tor singen und hüpfen, schaut sich Ehemann Mirko daheim in aller Ruhe das Match im TV an. „Ich muss schließlich wissen, in welcher Stimmung meine Frau am Abend nach Hause kommt“, schmunzelt er etwas schelmisch. Gesellschaft leisten ihm die rumänische Hündin Titia und die beiden Schmusekatzen Milie und Cilia aus dem Tierheim.

Haus mit Geschichte

Das Ehepaar wohnt seit 13 Jahren in der 1890 erbauten Villa. Hingucker im Haus ist die „Eremitage“, wie das Zimmer im ersten Stock genannt wird. Die Einrichtung stammt noch vom Vormieter, der ein enger Freund der Familie war. Der Raum mit Stabparkett, dunklen Kirschholz-Möbeln, vielen Büchern, einer grünen Ledercouch und einer Wandtapete mit auffälligen Ornamenten erinnert an das größte Museum der Welt im heutigen St. Petersburg, wo der Bekannte seine Studienzeit verbracht hatte.

Im Wohnzimmer nehmen alte Möbel, Erbstücke von den Großeltern, und schwere Ledersofas viel Raum ein. Schnickschnack und Deko sind hier Nebensache. Dafür stehen bunte Papageientulpen auf dem großen Esstisch, die einen schönen Akzent in dem großen Zimmer setzen. Zum  Weihnachtsfest im vergangenen Jahr gab’s übrigens für Ute ein ganz besonderes Präsent ihrer Mitarbeiter – die Krönung zur Super-Chefin mit einer bilderreichen Kaffeetasse.

Blick in die „Eremitage“

10 Gedanken zu „Super-Chefin bleibt am Ball“

  1. Was soll diese RB Homestory heute? Habe zwar auch eine Dauerkarte aber entweder Wohn- oder Fanblog. Ansonsten haut mich die Bude nicht vom Hocker, wieder viel Kram gemischt mit IKEA.

  2. Das beste an der Einrichtung sind die Tapeten. Die gefallen mir recht gut. Die Devotionalien bedürfen dagegen keiner Erwähnung. Alles mehr oder weniger Klim-Bim. Naja, und für den RB-Wahn können sie wahrscheinlich nichts. Dafür gibt es ja auch Therapien.

  3. Ach Mensch(en), hört doch einfach mal auf zu meckern. Zeigt lieber mal eure Wohnungen, ihr Perfektionisten!

    Zur Wohnung: Sehr schick, vor allem die Eremitage! Auch die Schlafzimmermöbel gefallen mir sehr, erinnert mich an eine kleine Bauernstube.

  4. Wohnen ist wirklich eine Geschmackssache.Mir wäre es viel zu dunkel,obwohl jedes Möbelteil seine Geschichte hat und auch sehr schön erhalten ist.Auch die Tapeten in der „Eremitage“sind ganz toll.Wenn die Familie sich wohl fühlt,ist es doch ok.

  5. Eine Mischung vieler Stile und aus meiner Sicht insgesamt nichtssagend. Da ist zum einen die „Eremitage“, wobei man den Sinn scheinbar nicht erfaßt hat, wenn man noch nicht in Sankt Petersburg war. Peinlich. Ob es das Chesterfield Sofa in Verbindung mit den Plastefenstern und angeschlagenen Möbeln (Bild 9) richten sollen? Die Qualität der Tapeten ist eigentlich top, aber ein Stilberater wäre angeraten gewesen. Bild 6 machen den Tisch, dazu die historisch falsch bezogenen Stühlen und die dahintergestellte Kommode zu no go area. Wohnen ist Geschmackssache und wer es mag. Irgendwie wirkt alles wie ein Mischung aus kitschigen Kleinbürgertum und gewollt, aber nicht gekonnt.

  6. Beim Kerzenleuchter sind sogar die Flammen aus Plastik ! Wow ! Das ist der Hafen des guten Geschmacks….

  7. Bild 10 zeigt: Schöne Tapete – schreckliche Deckenbeleuchtung. Leider tuen auch die Plastefenster sehr weh. Ansonsten – Gratulation zur vermutlich altehrwürdigen Villa. Und den freundlichen Fellnasen.

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