Spuren der Zeit: Industrial Design, Vintage und ein Spanier im Koffer

An diesem Freitag bin ich zu Gast in einer ehemaligen Fabrik in Leipzig-Stötteritz. Vor vielen Jahren wurden hier medizintechnische Geräte hergestellt, heute beherbergt das Backsteinhaus die 34-jährige Kristina. Sie bewohnt mit ihrem kleinen Liebling Hugo die erste Etage in dem dreigeschossigen Hinterhaus.

Daheim im Loft

Der Eingangsbereich ihrer 80 Quadratmeter großen Wohnung ist einem Loft ähnlich und war gar nicht so einfach einzurichten, erzählt die freiberufliche Übersetzerin. „Hier muss man groß denken, alles sieht mickrig aus. Mit Hilfe von Eva, einer Freundin, ist mein Zuhause nach und nach gewachsen.“ Dass sich Küche und Bad in einem Zimmer vereinen, stört die gebürtige Hessin nicht. Sie hat den kleinen Raum geschickt aufgeteilt, nach dem Kochen ist hier schnell aufgeräumt, sagt sie.

Leidenschaft Trödeln

Kristina ist eine Frau mit Passion, unter anderem fürs Trödeln. Das Küchenbuffet in blau-rosa hat sie für 35 Euro „geschossen“ und von einem Freund quer durch ganz Deutschland transportieren lassen. „Ich mag die Spuren der Zeit, Industrie-Design, Gegensätzliches und Morbides.“ All das kann man in ihrer Wohnung mit den großen Fensterfronten entdecken: Im Focus des großen Wohnraumes stehen zwei Sofas vor einer verputzten Wand, eins aus Paletten, das andere aus einem großen Einrichtungshaus mit Rollen aufgepeppt. Dazwischen steht eine alte Truhe vom Flohmarkt, dekoriert mit einem alten Weinballon. Die Tapete hat Kristina von der Wand entfernt, ein altes Rollbild mit einem Pferd arrangiert und lediglich leere Bilderrahmen als schmückende Ergänzung aufgehängt.

Mitbringsel von der Trauminsel

Ihr Schlafzimmer befindet sich eine halbe Treppe tiefer, klar strukturiert, mit Bett und Schrank, einer Industrielampe, einem Bücherbord aus einer Holzkiste und einem größeren Ast, an dem sie ihre Schmuckstücke aufbewahrt. Ein Blickfang sind die so genannten Kaktusgerippe auf den Fensterbrettern, die Kristina von ihrer Trauminsel La Gomera mitgebracht hat. Seit einem Jahr bereichert Hugo, der kleine „Fuchs“ aus Spanien ihr Leben. Und wenn er keine verzauberten Blicke aus seinem Kofferbettchen wirft, dann scharwenzelt er um sein Frauchen herum oder begleitet sie bei ihrer Arbeit am Schreibtisch. Alles Gute für euch zwei!

 

5 Gedanken zu „Spuren der Zeit: Industrial Design, Vintage und ein Spanier im Koffer“

  1. Der “ Spanier im Koffer “ ist natürlich das Beste – aber auch sonst eine wunderschöne Wohnung ! Danke für den Einblick !

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