Spezial: Leipzigs vergessene Rathäuser

Wie viele Rathäuser es mal gegeben hat? „Gute Frage“, sagt Heinz Peter Brogiato. Der Geograf, der am Leibniz Institut für Länderkunde in Leipzig arbeitet, wiegt den Kopf hin und her. Genau weiß er es nicht. „Geschätzte 30“, sagt er dann. „Zwei wurden im Krieg zerstört, der Rest ist noch erhalten.“ Architektonisch schöne Gebäude seien das. Immerhin sollten die Bauten die Gemeinde repräsentieren. „Da hat man natürlich nicht gespart.“

Rückblick: Ende des 19. Jahrhunderts hält die Industrialisierung in Deutschland Einzug. Vor allem in den kleinen Orten rund um Leipzig siedeln sich zahlreiche Betriebe an. Aus Dörfern mit ein paar hundert Einwohnern werden mittelgroße Städte mit bis zu 15.000 Bewohnern. Ob Wahren, Eutritzsch oder Plagwitz – die größer werdenden Orte müssen verwaltet werden. Um die Jahrhundertwende bauen sich viele Gemeinden deshalb eigene Rathäuser: oft beeindruckende Gebäude, die an prominenter Stelle im Ortskern platziert werden.

Bei der Denkmalbehörde der Stadt Leipzig ist Rainer Krumrey für die Rathäuser zuständig. Doch auch der Stadtbezirkskonservator kann nicht mit Sicherheit sagen, wie viele Verwaltungsgebäude mal in der Messestadt gestanden haben. Es spricht von zehn Häusern, die schon zur Jahrhundertwende errichtet wurden. Später seien viele weitere Bauten hinzu gekommen. „Wäre ein interessantes Forschungsthema“, so der Denkmalschützer. „Die Baustile unterscheiden sich, doch drei Elemente haben alle Rathäuser dieser Zeit gemeinsam“, erklärt der 57-Jährige: den Ratssaal, das Zimmer des Bürgermeisters und das Hochzeitszimmer. In der Regel gibt es zudem eine Turmuhr und einen Ratskeller. „Dort wurden die Diskussionen aus dem Ratssaal bei einem gepflegten Bier fortgesetzt.“

Den kompletten Artikel lest ihr in der aktuellen Ausgabe des LVZ Sonntag.
Text: Gina Apitz

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