Wohnblog-Spezial: Seht, da wohnen Brigitte, Andreas und ihre Gäste

Zu Gast bei Brigitte und Andreas in Leipzig

Morgens, kurz nach acht, bei Familie Peters in Leipzig. Halleluja! Vater Andreas kommt vom Bäcker wieder mit Dutzenden Brötchen und Croissants. Mutter Brigitte hat den Esstisch ausgezogen, um Platz für alle schon angereisten Gäste zum 100. Katholikentag zu schaffen.

Gastgeber beim Katholikentag

Während des dreitägigen Glaubensfests ist ihre Wohnung Privatquartier. Zu elft wird gemeinsam gefrühstückt, Kaffee, Milch, Saft, Marmelade und Schokostreusel. Die Eltern wälzen das umfangreiche Festprogramm, schwatzen miteinander und freuen sich übers Wiedersehen.

Kennengelernt haben sich die Gastgeber und ihre Freunde Angelika (40) sowie das Pärchen Ruth (36) und Peter (35) in Düsseldorf in einer katholischen Gemeinde. Vor zwei Jahren zogen die Peters aus beruflichen Gründen nach Leipzig. Die 44-jährige Brigitte arbeitet als Lehrerin am Bischöflichen Maria-Montessori-Schulzentrum, der 50-jährige Andreas ist Ingenieur, die Söhne Julius (6) und Constantin (4) gehen in den Kindergarten. Die beiden Töchter im Alter von 23 und 21 Jahren sind schon aus dem Haus, aber immer wieder gern bei der Familie daheim.

Neun Gäste beziehen Quartier

„Schon vor einem Jahr wurden wir von unseren Freunden für den Jubiläums-Katholikentag gebucht“, erzählt Brigitte. Die Jungs räumten ihr Kinderzimmer frei und kuscheln die nächsten Nächte mit den Eltern im Schlafzimmer. Einziehen durften ins große Spielzimmer mit Doppelstockbetten und Ausziehbett die Kinder Luise (8) und Anton (5) mit den Eltern Ruth und Peter. Das Gästezimmer wurde für Angelika mit ihren Kindern Georg (8) und Barbara (6) hergerichtet. Auch auf der Schlafcouch im Arbeitszimmer werden am Wochenende noch zwei Freundinnen aus Düsseldorf nächtigen. Schon am Donnerstagmorgen, sieben der neun Gäste waren zu dem Zeitpunkt angereist, ließ der sechsjährige Sohn des Hauses verlauten: „Mama, hier ist’s wie im Hotel.“

 

Organisation ist alles

Brigitte und Andreas erinnern sich noch gern an den Katholikentag vor vier Jahren in Mannheim. Sie waren mit ihren Jüngsten privat bei einer Familie untergekommen und schliefen im frei geräumten Kinderzimmer. „Am Ende hatten wir sogar zwei Zimmer, die Gastfreundschaft war riesig groß“, erinnern sich die Neuleipziger. In diesem Jahr wollen die beiden mithelfen, für ihre befreundeten Gäste aus Nordrhein-Westfalen ein unvergessliches Erlebnis in ihrer neuen Heimat zu arrangieren. Logistisch müsse man ein wenig umdenken, so die Hausherrin. Alles ist straff organisiert: Der Wecker klingelt Punkt sechs Uhr für die Gastgeber, nach und nach verteilen sich die 13 Mitbewohner auf zwei Bäder. Gefrühstückt wird gemeinsam im Esszimmer am großen Holztisch. Tagsüber essen alle auswärts. Wenn der Hunger kommt, gibt’s am Abend Brote mit Wurst und Käse.

Schnell heimisch in Leipzig

Weit angereist aus dem Westen der Republik und angekommen am Ziel, waren die Strapazen der Fahrt schnell vergessen: Die Kinder tobten zugleich durch die geräumige Wohnung, die Erwachsenen hatten sich viel Neues zu erzählen. Brigitte und Andreas wurden vor zwei Jahren in der Leipziger Propsteigemeinde willkommen geheißen. Beide sind engagierte Katholiken, sie singt im Kirchenchor und er ist als Gesandter während des Katholikentages in der Stadt unterwegs, und hatte am Donnerstag einen Fernsehauftritt in der ARD. Als Gemeinschaft wollen sie das Katholikentag-Jubiläums-Wochenende nutzen, um Atmosphäre zu schnuppern, Eindrücke zu sammeln und um anderen Menschen zu begegnen.

3 Gedanken zu „Wohnblog-Spezial: Seht, da wohnen Brigitte, Andreas und ihre Gäste“

  1. No offense, das ist eine nette Familienwohnung, aber was genau hat das hier verloren? Außer dem schönen Parkett, den hohen Decken und ansehnlichen Türen sticht hier doch nichts wirklich raus. Viel Ikea und viele Menschen. Das ist beides in Ordnung, aber interessiert doch nicht wirklich.

  2. Ich frage mich auch immer, was Menschen dazu treibt, ihre ganze Privatsphäre offenzulegen. In diesem Fall ist wahrscheinlich weniger die Sucht nach irgendwie gearteter Öffentlichkeit (ein Bericht in der LVZ, das ist doch die pure Verzweiflung, wenn man es nicht zu Bauer sucht Frau oder Frauentausch schafft), sondern wohl eher reine gutmenschliche Überzeugungsarbeit. Dafür wird dann auch die ganze Familie eingespannt.

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