Meine heutigen Wohnblog-Gastgeber lernte ich im vergangenen Jahr beim Endlichkeitsfestival „Die Stadt der Sterblichen“ in Leipzig kennen – Dina und Frank Pasic, die sich auch beruflich mit dem Tod beschäftigen. Die beiden Juristen, die seit 16 Jahren in der Messestadt daheim sind, haben in Bielefeld studiert.
Von Bielefeld nach Leipzig
Der 49-jährige Hausherr wurde in dem Ort geboren, den es laut einer satirischen Verschwörungstheorie im Internet gar nicht gibt. Die Eltern betrieben ein Restaurant, doch schnell war klar, dass er kein Gastronom werden möchte, weil die Arbeit stressig war, Nerven kostete und kaputt gemacht habe. Seine 48-jährige Ehefrau, die in Hannover aufgewachsen ist, mochte ihren Studienort in Nordrhein-Westfalen gar nicht und pendelte deshalb an freien Tagen nach Niedersachsen. Kennen und lieben gelernt haben sich die beiden vor 20 Jahren. Sein Schwiegervater hatte 1990 einen Feuerbestattungsverein gegründet, der von Frank in rechtlichen Fragen beraten wurde. „2004 übernahm ich vom Schwiegerpapa das Krematorium in Halle und wurde Geschäftsführer des Flamariums“, erzählt der Mann, der mit dem Thema Tod bei seiner tagtäglichen Arbeit in Berührung kommt.
Leben und Tod
Das Gohliser Grundstück fanden sie vor zwölf Jahren – ein ruhiges Plätzchen, das sie nach langen Arbeitstagen sehr zu schätzen wissen. Von hier aus sind sie schnell in Sachsen-Anhalt, wo sie neben zwei Krematorien auch einen Friedhof, eine Halle zum Abschiednehmen und das Gartenhaus Osmünde führen. Das Restaurant ist Dinas „Lieblingskind“, um das sie sich seit einem Jahr kümmert. „Der ehemalige Eigentümer hat so viel Mühe und Arbeit in das Haus investiert, das durfte nicht leer stehen“, sagt die neue Chefin. So langsam kehrt das Leben zurück, es darf wieder im kleinen Kreise gefeiert und getrauert werden. Auch Lesungen finden im Gartenhaus statt – am 12. März 2021 mit Wetterfee Maxie Biewer.
„Leben und Tod sind nah beieinander. Feiert das Leben – es ist endlich“, lautet das Motto des Ehepaares, das zusammen arbeitet, lebt und lacht. „Eigentlich wollten wir nach zwei, drei Jahren wieder zurück in die Heimat. Alle zwei Wochen haben wir die Familie besucht und ich hatte noch meine Dauerkarte für meinen Lieblingsfußballverein Arminia“, plaudert Frank im Grünen hinterm Haus.
Grüne Oase vorm Haus
„Doch wir haben uns in den Stadtteil verliebt. Das Haus ist ein idealer Rückzugsort“, sagt Dina und führt mich in die dritte Etage unters Dach. Im doppelt verglasten Wintergarten mit bequemen Liege- und Sitzmöbeln sowie einer spektakulären Aussicht auf ihre grüne Oase und den üppigen Bambus auf der Terrasse lässt es sich entspannen und abschalten. Jan-Ole, ein plüschiger Elch, der auf dem Sessel fläzt, erinnert sie an unzählige Reisen nach Schweden, obwohl der niedliche Kerl eigentlich aus Mallorca stammt, wo sie mit ihrem Vater als Studentin Urlaub machte.
Angekommen
In diesem Jahr heißt es allerdings Homeoffice statt Urlaub. Zu Corona-Zeiten hatten sich die beiden in ihre vier Wände zurückgezogen, waren sehr früh aufgestanden und arbeiteten dann bis gegen 14 Uhr, um am Nachmittag ausgedehnte Spaziergänge zu unternehmen. „Wir haben Leipzig zu Fuß erkundet und schöne Ecken gefunden. Das war eine friedliche Zeit“, resümiert die Hausherrin. Wenn ihnen jetzt die Stadt zu voll und lebendig wird, freuen sie sich auf ihr ruhiges Domizil, wo sie sich gut von der Außenwelt abschotten können.
Aufgeräumt und modern, die Küche gefällt mir wegen der Größe, hier kann man sicher viel werkeln.
Ansonsten auch viel Ikea, insgesamt fällt mir in deutschen Wohnungen fehlender Pep und mal was exklusives.
Lieber Steffen,
das Wohnzimmer war nicht Gegenstand meiner Homestory und ist auch nur in einem Bild teilweise zu sehen.
Falls Sie mir Ihre peppige Wohnung gerne zeigen wollen… Freue mich auf ein Feedback.
Sonnigen Sonntag
Regina Katzer
… und ich versuche jede Woche einen guten Mix und die unterschiedlichsten sozialen Schichten abzubilden.
Zeigen kann ich natürlich nur das, was mir angeboten wird. Sorry, wenn ich mich wiederhole.
Schöne Grüße
Regina Katzer