Antikes Ambiente in Grünau

Wir haben unsere Fühler weit ausgestreckt und nun erstmals seit Beginn der Wohnblog-Aufzeichnung den Weg nach Grünau gefunden. Schon während der Anreise war der Name des Stadtteils Programm: grün, grüner, Grünau. Zwischen den Plattenbauten erstrahlen satte Wiesen, blühende Sträucher und Bäume. Der Vogelgesang übertönt jeglichen Großstadtlärm. Hier lässt es sich leben.

Das sehen unsere heutigen Gastgeber, ein Rentner-Ehepaar im besten Alter, genauso. Zuvor lebte man in Lindenau in einer Wohnung mit Ofenheizung und hohen Decken. „Ich fühlte mich in dem Stadtteil einfach nicht wohl, und da ich früher schon in Grünau gelebt habe, entschieden wir uns 1996 wieder zurückzuziehen. Die Entscheidung haben wir nie bereut“, berichtet uns die Frau. Auf den 74 Quadratmetern dieser 4-Raum-Wohnung haben die Beiden ein besonderes Flair kreiert.

Fast alle Möbel wurden bei Antikhändlern oder auf Flohmärkten erworben. Treibende Kraft bei der Wohnraumgestaltung ist natürlich die Ehefrau. Mit einem Augenzwinkern klagt der Mann: „Sie kommt fast täglich mit einer neuen Idee um die Ecke und sich dagegen zu sträuben hätte langfristig keinen Erfolg. Letztendlich bleibt mir nur die Möglichkeit zuzustimmen“. Neben zahlreichen Porzellan-Figuren und -Puppen kann die Dame des Hauses auch eine große Porzellankannensammlung ihr Eigen nennen. Der Stil der Möbelstücke reicht von Chippendale bis Jugendstil. Nur eins haben alle gemein: einen wunderbaren Glanz. Geheimtipp der Hausherren: schwarzer Tee und Olivenöl als Politur.

Der ganze Stolz des Ehepaares sind ihre Enkelkinder, welche auch zwei- bis dreimal die Woche zu Gast sind. Wir durften leider nur einmal zu Besuch kommen, haben es aber nicht minder genossen.

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