Das Wohnblog macht diese Woche mal wieder Halt im Osten der Stadt, genauer gesagt in Reudnitz. Wir sind zu Gast bei Jule, ihrer Frau Mama und einer Katze namens Ziggy. Die drei leben zusammen auf 149 Quadratmetern in einer verkehrsarmen Seitenstraße.
Als gebürtige Berlinerin hat Jule über den Umweg Weimar-Köln nach Leipzig gefunden und bewohnt seit 2009 mit ihrer Mutter diese Wohnung in der dritten Etage, nach der beide ein Jahr gesucht haben. Doch warum werden Berliner zu Wahlleipzigern? „Leipzig ist quasi ein kleines Berlin. Die ganze Stadt ist grün und im Gegensatz zur großen Hauptstadt kann man hier alles mit dem Fahrrad erreichen. Unabhängig davon ist Leipzig einfach eine tolle Stadt“, erklären die Hausherrinnen.
Jule studierte „Kunst im öffentlichen Raum“. Ihre Mutter ist gelernte Schneiderin. Die geballte Kreativität spiegelt sich im Einrichtungsstil der beiden wider. So entdecken wir unter anderem selbstgebaute Lampen, einen eigenhändig bemalten Schuhschrank und einen Goethe-Requisitenabguss. „Nach dem Einzug gab es viel zu tun. Der Vormieter hatte bei der Wandgestaltung ein eher unglückliches Händchen. Wir haben die Räume komplett neu gestaltet“, erzählt Jule. „Auch die Teppichböden wurden entfernt.“ Viele der Möbel stammen noch aus der Kölner Wohnung. Den Küchentisch – hergestellt vom VEB Leipzig – hat Jule auf dem Sperrmüll in Köln gefunden und ihn nun wieder an seinen Herstellungsort zurück geführt.
Neben ihrer Tätigkeit als Website Managerin ist sie Inhaberin eines Freelance-Service. Auch die Kunst hat sie nicht aufgegeben – Jule näht, malt, fotografiert, stellt aus. Einige ihrer Arbeiten schmücken die Wände der Wohnung. Leider sind wir nicht gekommen um zu bleiben. Zum Abschied schnurrt Ziggy zufrieden. Bei dieser schönen Wohnung kein Wunder.