Ostersonntag in Familie

Als ich zu Beginn der Karwoche bei der waschechten Leipzigerin Peggy Lau-Höpfel im Stadtteil Holzhausen auf Hausbesuch – mit Sicherheitsabstand – bin, wuselt die ganze Familie nebst Hündchen Luna emsig herum. Die Corona-Krise hat auch hier alles kräftig durcheinander gewirbelt: Die junge Frau, die für einen Großhandel als Kundenmanagerin arbeitet, sitzt gerade im Homeoffice am Computer in ihrem improvisierten Büro, das sie im schmalen Flur unterm Dachfenster eingerichtet hat. Ehemann Alex, ein „stadtbekannter Italiener“ mit einer Pasta-Bar in Schleußig, bringt derzeit die Außenfläche auf Vordermann, bevor er am frühen Abend wieder den Kochlöffel für seine Gäste schwingt. Die sollen auf seine Speisen nicht verzichten, müssen diese aber abholen und daheim genießen. Die 19-jährige Tochter, die eine Ausbildung zur Sportfachfrau absolviert, setzt sich aufs Fahrrad und versucht, sich in der Zeit ihrer Kurzarbeit fit zu halten.

Daheim im Südosten

Die Familie wohnt seit sieben Jahren in der 120 Quadratmeter großen Doppelhaushälfte mit Garten am südöstlichen Stadtrand. „Ich bin hier groß geworden. In fünf Minuten Luftlinie am Krausewäldchen leben meine Eltern. Deshalb bin ich gerne zurückgekommen“, erzählt die 38-Jährige, die zuvor mit Mann und Kind in Leipzig-Stötteritz in einer Wohnung zu Hause war. In ihrem Landhaus kann sich die gelernte Kauffrau für Bürokommunikation auf zwei Etagen ausleben und diese je nach Jahreszeit gestalten: „Für die Möbel haben wir uns gemeinsam entschieden. Aber das Dekorieren ist absolut meins. Da hab’ ich einen richtigen Spleen“, plaudert die Hausherrin, die auch ein großes Herz für Obdachlose und Tiere hat.

Herz für Mensch und Tier

Momentan sammelt sie in der Garage Klamotten, Duschbäder und Haarwäschen für den Tagestreff für Wohnungslose „Insel“ in der Plautstraße 18, und regelmäßig bringt sie auch Futterspenden ins Tierheim Oelzschau. „Ich klappere Freunde und Bekannte ab und seit zwei Jahren engagiere ich mich auch für Vierbeiner, egal ob Hund oder Katz’. Ich habe schon Charity-Techno-Partys in Leipzig organisiert, deren Erlöse an den Tierschutzverein Leipziger Land gingen“, so die Tierliebhaberin mit einem liebevollen Blick auf ihre Jack-Russell-Terrier-Dame Luna, die 14 Lenze zählt.

Homeoffice

In den eigenen vier Wänden zu arbeiten ist ein ganz neuer Balance-Akt für die Angestellte: „Während du am Headset mit Kunden telefonierst, sucht die Tochter das Ladekabel und das Hündchen steht bellend vor dir, weil es spielen will. Da geht es manchmal ganz schön lustig zu.“ Trotz aller Schwierigkeiten hält die Familie zusammen und jeden Sonntag genießen sie gemeinsame Zeit mit Ausflügen in die Natur oder beim Essen.

„Der Sonntag ist unser heiliger Tag!“

Beim ersten Sonnenstrahl geht die Terrassentür auf und alle vier stürmen ins Freie. Der Küchenprofi und Hausherr hat sich eine Outdoor-Küche eingerichtet und die Familie speist am liebsten nach Herzenslust am großen Esstisch – mit Blick ins Grüne. Abends nach der Arbeit zieht sich das Ehepaar, das ansonsten gerne in der Sachsen-Therme sauniert, auch mal ins eigene Sauna-Häuschen zurück, in dessen gemütlichem Vorraum auch gegrillt und Party gemacht werden kann. Happy Easter: Vor zwei Jahren saßen Peggy, Alex und das Töchterchen das erste Mal am Osterfeuer in ihrer Hütte. Auch der diesjährige Ostersonntag wird nach Karfreitag und Karsamstag, an denen alle dem kochenden Papa unter die Arme greifen, ein freier Familientag mit einem kleinen Feuerchen sein.

Familien aufgepasst

Familien brauchen eine starke Stimme in der Öffentlichkeit – hier geht es zur Umfrage (mit Gewinnspiel) des Familienkompass Sachsen, eine Aktion von LVZ, Freier Presse und Sächsischer Zeitung.

 

Ein Gedanke zu „Ostersonntag in Familie“

  1. Ach schön bei Euch. Ich dachte doch gleich: das Gesicht kommt mir bekannt vor (durch Instagram: Fratelli….) Ich hoffe, bei Euch in der Gastronomie geht es bald wieder normal weiter, ich drück die Daumen.
    Bis dahin könnt Ihr Euer schönes Zuhause genießen.
    Alles Gute!

Schreibe einen Kommentar