Nur Fliegen ist schöner

Hausbesuch in Leipzig-Möckern (Foto: Regina Katzer)

An einem fabelhaften Novembertag, der goldene Herbst malt sein schönstes Bild, bin ich auf dem Weg in den Leipziger Nordwesten. Nicht weit vom Lärm der Georg-Schumann-Straße, Möckerns wichtigster Magistrale, bin ich zu Gast in einem Mehrfamilienhaus. Vor einem Jahr haben sich Susi und Kristian in einer ruhigen Seitenstraße ihre erste gemeinsame Wohnung eingerichtet. Mit einem verliebten Lächeln zeigt mir das Paar ihr 76 Quadratmeter großes Zuhause, dass es mit viel Herz eingerichtet hat.

Gar nicht abgehoben

Die Ideen zur Verschönerung der eigenen vier Wände schwirrten der 29-jährigen Susi, Kauffrau für Verkehr und Logistik, nur so im Kopf herum. Mut zur Tat bewies hingegen ihr handwerklich begabter Freund Kristian, denn der 28-jährige Kfz-Mechatroniker war für die Umsetzung der Einrichtungswünsche zuständig. Die beiden Leipziger arbeiten für eine Luftfahrtgesellschaft, bei der sie sich auch kennengelernt haben. Im Arbeitszimmer entdecke ich einen Flugzeugtrolley aus einer Passagiermaschine, in dem die Hausherrin ihre Deko- und Bastelmaterialien aufbewahrt.

Vintage und Chic

Die kleine Küche ist eine geschmackvolle Kombination aus Vintage und Chic. Das selbstgebaute Palettenregal an der Wand über dem Holztisch, der eigentlich eine Bar ist, zeugt davon, dass beide Do-it-Yourself-Fans sind. „Das Bauen war ein Akt, der sich allerdings gelohnt hat“, erinnert sich Susi. An der gegenüberliegenden Wand stehen moderne Küchenschränke, dazwischen hängt eine futuristische Dunstabzugshaube, die sich nach oben klappen lässt. Da schon die ersten Schneeflocken gefallen sind, wird der Balkon in Kürze winterfest gemacht: Die Holzmöbel werden abgedeckt und der Miniteich plätschert erst im nächsten Frühjahr wieder vor sich hin.

„Luxusobjekt im Wohnzimmer ist unser Esstisch, mit sechs Stühlen, die verschiedenfarbige Bezüge haben“, sind sich die beiden Bewohner einig. Die große Stativ-Lampe spendet genug Licht, auf eine Leuchte über dem Essplatz haben sie bewusst verzichtet. Der Couchtisch vorm bequemen XL-Sofa in grau besteht aus zwei Weinkisten, ebenso ein kleines Regal mit silbernen Accessoires.

Farben, Tiere und frische Luft

Der Farbgebung der Drei-Zimmer-Wohnung wurde gemeinsam entschieden: Der Flur ist von Kristian ganz akkurat im sogenannte Schlammton gestrichen, Grau dominiert das Wohnzimmer und Blau überwiegt im Schlafzimmer. „Hier lärmen jeden Morgen an die 50 Spatzen vorm Fenster, das ist manchmal gar nicht lustig“, erzählt Susi, das Pferdemädchen. Die Leidenschaft für die stattlichen Tiere hat sie schon als kleines Mädchen gepackt. Jetzt verbringt sie drei- bis viermal die Woche ein paar Stunden mit dem 14-jährigen Wallach Santiago und ihren Reitmädels an der frischen Luft. Bei schönem Herbstwetter geht’s gleich mit Santi, wie Susi ihren Vierbeiner liebevoll nennt, nach meiner Wohnungsbesichtigung raus in die Natur.

26 Gedanken zu „Nur Fliegen ist schöner“

  1. Die Einrichtung in diesem Stil gefällt mir wirklich gut. Die Idee mit den Paletten an der Wand für die Küche ist auch mal was anderes. Generell sehr gradlinig und trotzdem gemütlich.

  2. Der Weg zu IKEA, Flohmarkt oder städtischem M…platz muß sehr kurz gewesen sein. Sicher der erste Einrichtungsversuch der beiden mit low Budget. Ob sich da überhaupt noch eine Hausratversicherung lohnt, darf bezweifelt werden. Bitte im nächsten Beitrag was besseres. Dies war eine Nullnummer.

  3. Nichts an der Bude ist arschgeil. Gut, alles ist ordentlich, politisch korrekt und passt auch zusammen, nur es fehlt das trumige, der Lümmel, die Blutgrätsche. Eine Bude muss polarisieren, nicht vermitteln. Erst kommt der Bewohner, danach der Stil. Oder eben nicht.

  4. Oh mein Gott. Sieht aus wie im Katalog. Schick ja, aber doch nicht wohnlich. Da fehlt jede Persönlichkeit. Noch nicht mal die Dekokerzen sind angezündet. Keine Bücher, keine Zeitschriften, nix liegt rum. Der Couchtisch ist voll unpraktisch, wie will man da angetrunken ein Weinglas abstellen? Da wird doch der schöne neue Teppich gleich verschmutzt und die beiden müssen wieder putzen.

  5. @ 1 Daniel Ergänzend zu Vintage bzw. Sperrmüll. Wer was aus alten Paletten machen will, der kann sich bei Metro mal die Anleitung für einen Liegestuhl aus alten Paletten holen. Nochmals zu obigen Fotos: Kopfnote Ordnung und Sauberkeit sehr gut, Ideen leider nur mangelhaft, Ausführung befriedigend (siehe Foto 29) mit Elektroleitung Bereich Scheuerleiste oder auch Bild 31 Bereich „Nachtisch“. Mechatroniker sind halt wohl keine Handwerker.

  6. Ich verstehe die ganzen unhöflichen, geradezu böswilligen Kommentare, die sich hier jüngst zu mehren scheinen, nicht.
    Ich für meinen Teil finde die Wohnung sehr hübsch und gemütlich eingerichtet und wünsche den Bewohnern alles Gute!
    Und den Blog muss ich hier auch einmal loben, ein weiterer Grund, den Freitag herbei zu sehnen.

  7. Danke, Anne.

    Wenn Realist und Friseur Kleinkorte so laut tönen, vielleicht laden sie mich ja mal in ihre vier Wände ein…

  8. Ich bin auch ganz neugierig, wie es in den Wohnungen der „Experten“ so aussieht…

    Wenn man seine Wohnung öffentlich zeigt, muss man sicher damit rechnen, dass nicht jedem alles gefällt, aber manche Kommentare hier sind derart unhöflich und unpassend – das finde ich ziemlich unfair und stillos.

    Mir gefällt die Wohnung, sie ist stimmig eingerichtet, auch wenn ich mich persönlich mit solchen Holzkisten nicht anfreunden könnte.

  9. @ Regina Katzer Warum sollte man sich so exhibitionieren? Übrigens kann man sich Gäste einladen und es ist nicht wenig charmant sich selbst einzuladen oder? Glückwunsch übrigens zu den meisten Fotos, wo der genaue Objektstandort jetzt nicht mehr zu sehen ist. Dies war nicht immer der Fall. Grund: Jemand könnte sich in Einzelstücke verlieben und es als Handlungsaufforderung verstehen. Schon Wahnsinn, wie kenntnislos sich manche Leute offenbaren.

  10. Also, wie der Blogeintrag hier auseinander genommen wird ist sicherlich nicht im Sinne der Zeitschrift. Hier geht es auch weniger um die Berufe der Beiden als viel mehr um die Wohnung. Außerdem kann man sich über Geschmack immer streiten. Ich mag die Wohnung sehr, klar geradlinig und sehr aufgeräumt. Deshalb hat sie doch aber auch eine Seele (eben eine aufgeräumte 😉 ) Und der Kommentar über die Haftpflicht ist ja unterste Gürtellinie, denn den wahren Wert kennen nur die Bewohner selbst.

  11. Heißt, wenn ihr Besuch erwartet, räumt ihr nicht auf? Was das wohl über euer Sozialverhalten aussagt.. Jedenfalls ist dies eine wunderschöne Wohnung, mit Stil und Liebe und ein ebenso liebevoll geschriebener Artikel!

  12. Ich räume nur auf wenn Besuch kommt. Wenn diese Wohnung wunderschön sein soll, dann ist Spießertum eben wunderschön. Ich habe in solchen Wohnungen immer Angst, dass ich etwas kaputt mache. Für mich ist die Wohnung einfach nur leblos.

  13. He, Leute solche Kommentare kann man doch nicht bringen !!
    Hier werden junge Leipziger regelrecht beleidigt , es geht hier um einen Blog
    der nichts mit der Berufswahl und sonstigen zu tun hat . Und die “ Experten“
    sollten sich in ihren eigenen 4 Wänden umsehen !!Bücher im Regal zusehen
    hat noch nichts mit Intelligenz zu tun . Übrigens Eure Wohnung gefällt mir ,
    alle Achtung.!!!

  14. Warum eigentlich immer Buddha? Religion als Lifestyle-fashion Accessoire? Oder gabs den bei Butlers zum Kauf der Kerzen gratis dazu? Die Wohnungen werden echt immer scharchiger.

  15. Susi, dann lad dich Regina mal zu Dir ein und zeig uns Deine großartige Wohnung! Kaufst Du Deine Möbel nicht im Laden? Witzig.. Man kann sich sein Zeug sicher auch selber klöppeln. Dann siehts aber halt auch kacke aus..

  16. Kätzchen, ich kauf mir auch meine Möbel. Keiner sagt das ich mir keine Möbel Kauf. Bei mir muss es halt nicht aussehen wie im Wartezimmer bei Arzt. Wohnen darf eben auch persönlich sein. Das fehlt mir bei dieser Wohnung. Die sieht aus wie ausgestellt bei Poco, schöner Wohnen oder wie die Ganzen nichtssagenden wohnvorschlagsmedien sonst noch heißen. Wenn ich umzieh räum ich auf und ruf Regina an.

  17. Einige Kommentare sind wirklich unverschämt. Schon Wahnsinn, wie manche Leute ihr geistiges Niveau offenbaren 😀

    Zur Wohnung: passt schon 🙂

  18. Schade, wenn hier einige bei sachlich begründeter Kritik nicht umgehen können und ausfallend werden. Toleranz sieht anders aus. Beispiele 21 und 23.
    Wohnung naja. Sehr gut aufgeräumt mit vielen Getränkekastenmöbeln.

  19. Hat Euch wer das politkorrekte Hirn malträtiert? Was für bösartige Kommentare sollen das sein? Hier geht es drum, wie Leser die Wohnungseinrichtung beurteilen. Also es geht um Geschmack. Geschmäcker sind brutal verschieden. Also darf auch rogoros gestritten warden. Habt Euch nicht so kleinkariert! Hier wird keener niedergemacht, hier wird höchstens stilistisch polarisiert. Das sollte jeder aushalten, auch die Vertreter der x-Generation. Was für Windelweicheier seid Ihr eigentlich, dass Ihr jede Kritik als Beleidigung betrachtet?

  20. Also, wenn jemand vermutet, das der Weg zum städtischen Müllplatz wäre nicht weit gewesen und sich eine Hausratversicherung nicht lohnen würde,das finde ich schon unverschämt. Meine Meinung darf ich ja wohl sagen dürfen. Nur weil Dir eine Meinung nicht zusagt, sind es Windelweicheier? Alles klar.. 😀

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