Männer in Mode

Ein weitläufiger Hinterhof, mehrere verschlossene Eingangstüren – es wurde uns diesmal wahrlich nicht leicht gemacht. Mithilfe unseres investigativen Gespürs und dem Hausherrn, der uns schließlich die finale Wegbeschreibung aus dem Fenster zurief, kehrten wir doch noch erleichtert und pünktlich bei Thomas ein.

Seit Juni 2012 bewohnt er mit seinem Partner Stojan diese geräumige und äußerst stilvoll eingerichtete 100-Quadratmeter-Wohnung. Thomas stammt aus Meißen, Stojan aus Chemnitz. Beide leben schon mehrere Jahre in Leipzig. „Letzten Sommer entschieden wir uns, zusammenzuziehen. Stojan hätte auch mit bei mir einziehen können, aber wir wollten lieber gemeinsam eine neue Wohnung finden. In der alten Wohnung wäre ich stets der Hausherr gewesen.“ So begab man sich auf die Suche. Zentrumsnah sollte es sein und trotzdem ruhig. Eine Bekannte rief an, da die besagte Wohnung unter ihr frei wurde, und dann ging alles ganz schnell. „Die außergewöhnliche L-Form hat uns sofort begeistert. Außerdem ist die Lage einfach perfekt. Man ist in zwei Minuten in der City, aber auch in zwei Minuten im Park.

Thomas ist Marketing-Leiter im Modehaus Fischer. Stojan in derselben Firma Premium-Modeberater. Modische Stilsicherheit lässt sich anscheinend auch wunderbar auf Einrichtungsbelange übertragen. „Wichtig war uns das Farbkonzept der Wohnung. Braun, Weiß und Beige sollten dominieren.“ Spannungen beim gemeinsamen Einrichten gab es nicht. Was die Möbel betrifft, setzte man auf einen Mix aus Alt und Neu. Der Tisch im Essbereich zum Beispiel ist Stojan’s alter DDR-Schreibtisch. Nachdem er eigenhändig geschliffen und mit weißem Lack bestrichen wurde, kann er mit jedem Designer-Tisch mithalten.

Was in der Wohnung noch ins Auge fällt: Mehrere Buddhas und Tina-Turner-Fotos, CDs, DVDs, Konzertickets. „Ich bin ein riesen Tina-Turner-Fan, und da sie bekennende Buddhistin ist, zieren auch ein paar Buddhas unsere Wohnung.“ Thomas’ Lieblings-Mantra: „Je tiefer der Sumpf, umso schöner die Lotos-Blüte.“ Das können wir bestätigen. „Je weitläufiger der Hinterhof, umso schöner die Wohnung.“

13 Gedanken zu „Männer in Mode“

  1. Die Wohnung sieht sehr steril aus.
    Die Fotos erinnern an einen Möbelkatalog.
    Nicht mein Geschmack.
    Aber jeder, wie er es mag.

  2. man muss sich leider den erstschreiber anschließen. für den bewohner tut es mir leid, der sich nun diese kritik anhören darf/muss/soll, aber auf mich hat diese wohnung keinen sehr wohnlichen charm. ehr wirkt es so als hätte man eine möbelkatalog überfallen. auch fehlt für mich die wärme und irgendwelche rückschlüsse auf den mieter, ich kann nicht sagen wohnt hier männlein oder weiblein. diese spur des individuellen halt…

    dennoch dankt man für diese einblicke in fremde wohnungen, da es interessant zusehen ist wie andere leben.

    danke für eure reihe…;O)

  3. Harmonisch eingerichtete Wohnung, in der Altes und Neues gekonnt miteinander kombiniert wurden. Hier kann man zur Ruhe kommen. Schön!

  4. Ich kann nur sagen, hier sind Stil, Harmonie und Geschmack daheim und obendrein zwei wunderbare Geschöpfe.Schöne Wohnung – Tolle Fotos!

  5. Sehr authentisch und gemütlich eingerichtet. Viele kleine Accessoires, die der Wohnung eine ganz besondere und vor allem persönliche Note verschaffen. Dabei spiegelt sich die Leidenschaft für Tina Turner und zum Lesen deutlich wieder. Individueller könnte es nicht sein. Und logisch, dass man zu solch Shooting die Bude ein wenig aufräumt und nicht die Schlüppern herum liegen lässt! Von daher: Katalog hin oder her – mir gefällt’s!

  6. Da mein erster Kommentar gelöscht wurde, versuche ich es noch einmal.

    Möbel von Ikea und Zubehör aus „Billigläden“, als Kreativer kann man seine Wohnung wahrlich anders einrichten.

    Für die schlechte Qualität der der Fotos können die Bewohner natürlich nichts.

  7. …also mir persönlich gefällt sowohl der Stil – eben der Mix aus moderner Ikea-Einrichtung und alten bzw. aufgearbeiten Stücken – wie auch die Fotos an sich – mit viel Liebe zum Detail.

    @Klaus: Wie wäre es denn mal mit einem Blick hinter Deine Wohnungstür – wer so kritisch ist, sollte doch auch den Mut haben seine Tür zu öffnen und Einblick zu gewähren.

  8. Die Bilder wirken auf mich auch sehr künstlich, dabei ist die Wohnung an sich recht hübsch eingerichtet,v.a. die Farbwahl fasziniert mich. Dass man in diesem durch und durch grauen Winter keine sonnendurchfluteten Badezimmerbilder machen kann, leuchtet mir auch ein. Aber jeder Hobbyfotograf hätte doch das Altglas in der Küche bemerkt…

    @h2so4: Da sieht man doch, welchen Geschmack die Bewohner haben – und dass es eben keine Katalogbilder sind 😉

  9. Genau!

    Ich hatte in unserer letzten Wohnung versucht, jedes Zimmer in einem anderen Farbton zu halten: rot, grün, blau, minze, orange. Ging voll in die Hose, als ich irgendwann einsehen musste, dass das rote Sofa aus ganz praktischen Gründen nun leider neben die blauen Beistellmöbel muss und nur hier die grünen Gardinen von der Größe her passten…

    Seither bin ich auch für einheitliche & v.a. zeitlose Farbgebung – außer im Badezimmer.

    So doof wie IKEA-weiß ist: es passt überall rein. Sehr hilfreich, wenn man sich zu Zweit zusammentut und leidige Kompromisse schließen muss.

  10. tüddellig, billig, austauschbar, was daran besonders sein soll weiß ich nicht.
    Mit obligatorischem Budda und anderen angesagten Designelementen, geschickt gepart mit Ikea Zubehör.
    Aber vielleicht sollte die LVZ auch einen Fotografen schicken, der in der Lage ist die Wohnung einzufangen und etwas stimmung rüber bringt.

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