Wir sind heute zu Gast bei einem „freischaffenden Rentner-Ehepaar“, so jedenfalls betiteln sich die beiden Leipziger liebevoll. Sie wohnen seit vielen Jahren in einem Gründerzeit-Haus an der Grenze der beiden Stadtteile Südvorstadt und Connewitz, in einer 3,5-Zimmer-Wohnung mit 5000 Büchern, Jugendstil-Möbeln und Malerei an den Wänden.
Wir gehen gemeinsam auf eine Entdeckungsreise durch ihre Kreativräume mit Original-Stuck. Hier entsteht Neues, und das Interieur erzählt Geschichten vom Leben: Die Möbel stammen aus Haushaltsauflösungen in den 70er Jahren, wo der DDR-Bürger den alten Kram ablegte und Schrankwände in Mode kamen. Den Art-Déco-Leuchter kauften sie damals im Antiquariat für 60 Mark, noch heute leuchtet er in ihrem stilvollem Heim.
Die beiden lieben und schätzen die Dinge, haben sie durch Restauration aufgewertet und möchten sich nie mehr von ihnen trennen.
Im Arbeitszimmer, unter einer alten Bahnhofslampe aus einem Wartesaal, gibt’s Käffchen, oder es wird nach getaner Arbeit ein Pfeifchen geraucht. Nebenan im Malzimmer steht ein alter, neu aufgepolsteter Sessel aus dem späten 19. Jahrhundert, der zum Verweilen einlädt.
Hast Du klasse gemacht Regina 🙂
Sehr schön. Sehr geschmackvoll. Ich liebe Möbel aus dieser Zeit, aber leider meine Familie nicht.
Das sind Möbelstücke fürs Leben, nicht nur für einen Umzug bis zum Nächsten.
Bei den Möbeln werde ich glatt neidisch. Da sind wirklich tolle Stücke dabei. Nur die Küche wirkt kalt und ungemütlich.
Sehr gemütlich, wo haben die nur die 5000 Bücher versteckt?
Schöne Einrichtung und tolle Pflanzen! Die Kombination von moderner Kunst und alten Möbeln ist auch sehr gelungen.
Vor allem der Schreibtisch gefällt mir, da hat man wenigstens noch ausreichend Stellfläche… die vielen Bücher sind auch gut untergebracht, aber ich würde ewig suchen, wenn das bei dieser Menge nicht a-z sortiert ist.
Gefällt mir wirklich sehr gut ! Geschmackvoll eingerichtet .
das muss auch alles sauber gehalten werden . kenne ich zu gut.
Toll, toll, toll. Kompliment und der Beweis, dass man als „Rentner“ noch lange nicht zum alten Eisen gehört!
Jugendstil-Charme? Wo? Ich habe genau einen Jugendstil-angehauchten Schrank entdeckt. Die Autorin/Fotografin sollte sich wohl noch einmal mit Kunstgeschichte befassen.
Sehr schön, aber eine kleine Korrektur zum Textbeitrag. Antike Lampen kauft man nicht im Antiquariat,
da gibt es nur antike Bücher, gemeint ist wohl ein Antiquitätengeschäft?!
Grosses Kompliment, ich finde die Wohnung rundum gelungen. Die Lampen finde ich allesamt großartige Einzelstücke, der Art-Deko-Leuchter ist schlicht überwältigend!
An Nr. 9 HaHaHa: Der Begriff Jugendstil wird heute umgangssprachlich generell für älteres verwendet, besonders auch für Sachen, die gar keine klare Stilbezeichnung (noch nicht?) haben, wir z.B. die sehr qualitätsvollen Sachen aus den Zwanziger Jahren (das „Herrenzimmer“ mit den Löwentatzen, ich liebe es , als Kind hatte ich mein Zimmer in so einem Raum!) oder Gründerzeit. Es gibt aber auch noch mehr echten Jugendstil, die Lampe im Herrenzimmer, der kleine Nachtschrank, Eßtisch und Stühle, die Küchenwaage (die geometrische Variante um 1910!) , in diesem Sinne auch an Nr. 10 Cordula: Ja du hast recht, leider ist die Umgangssprache hier schon weiter.
Insgesamt finde ich die Wohnung eine sehr gelungene Verbindung von alt und neu, da die Wände neutral sind und keine schweren Gardinen hängen, wäre sonst Museum 😉
Einziges kleines minus ist die Küche, die wäre nicht wirklich meins und passt nicht gut zum Rest der Wohnung, Wo ist das Bad eigentlich?
An Torsten: „…die Umgangssprache ist weiter..“??? Wer Antiquariat und Antiquitätengeschäft verwechselt ist nicht „weiter“, sondern kennt die Bedeutung der Begriffe nicht. Umgangssprache ist ok, aber wenn man schreibt, besonders öffentlich wie in einem Zeitungsartikel, sollte man sich mit der Sprache schon etwas Mühe geben.
Und es heißt Restaurierung, nicht Restauration!
Danke für den Hinweis.
Viele Grüße und ein sonniges Wochenende