Insel der Behaglichkeit in Connewitz

Die Osterpause ist passé. „Unterm Dach“ ist zurück – und wie: Zum ersten Mal waren wir in Connewitz zu Gast und wären am liebsten gleich dort geblieben. Aber der Reihe nach, was war passiert: Über einen Hinterhof betreten wir ein unscheinbares Haus in Connewitz. Schon der Treppenaufgang ist mit Pflanzen gesäumt. Was in vielen Leipziger Wohnhäusern vom Vermieter untersagt wird, scheint hier selbstverständlich: die „Heimelig-Machung“ von gemeinschaftlichen Nutzflächen.

Roschi öffnet uns die Tür. Wir setzen uns, schauen uns um. Es gibt Tee. Wohlfühlmodus: an! Simy stößt zu uns. Sie kommt ursprünglich aus Thüringen, studierte in Halle Innenarchitektur. Lernte dort Roschi kennen, einen gebürtigen Leipziger, der Kunst studierte. Dann der Wechsel nach Leipzig. Sie studierte Sprachen und wohnte in der Jahnallee – zu laut, zu ungemütlich. Simy suchte nach einer neuen Wohnung. „Ich hatte die Suche eigentlich schon abgeschlossen, dann wurde mir unerwartet diese Wohnung in Connewitz gezeigt. Ich kam rein, die Sonne schien durchs Fenster, und ich wusste: Die Wohnung musst du nehmen!“ Seit April 2011 bewohnt sie nun die 51-Quadratmeter-Wohnung. Ein Jahr später zog auch Roschi mit ein. Hinzu gesellt sich der schwarze Kater Tommy. Roschi ist Künstler, fotografiert und ist Teil eines Bandprojektes.

Die Wohnung wirkt wie einem französischen Film entsprungen. Liebe zum Detail in allen Ecken: Kunst, Gemütlichkeit, Pflanzen, Gemütlichkeit, bunte Wände und gesondert zu erwähnen: jede Menge Gemütlichkeit. Die meisten Möbelstücke wurden im Zeughaus erstanden, stammen von Oma oder vom Flohmarkt. Besonders schätzen die beiden die Hausgemeinschaft: Bei gutem Wetter wird zusammen im Hof gefrühstückt, bei Regen wird gegenseitig die zum Trocknen aufgehängte Wäsche eingeholt.

Seit März sind die Beiden bei airbnb angemeldet und bieten ihre Wohnung dort als Pension an. Wer nach einer Bleibe für seinen Leipzig-Besuch Ausschau hält, dem sei dieses Kleinod wärmstens ans Herz gelegt.