Mit diesem nicht ganz ernst gemeinten Hinweisschild werden wir in der Altlindenauer Dachgeschosswohnung empfangen. Der Spruch ist weniger an die Gäste, vielmehr an die Hausherren gerichtet. Melanie und Oliver sind nämlich gebürtige Niedersachsen. Nach einem längeren Aufenthalt in Buenos Aires hat es die beiden beruflich nach Leipzig verschlagen. „Die Menschen hier sind so freundlich und zuvorkommend. Wir haben uns sofort in die Stadt verliebt“, gerät Oliver ins Schwärmen. Das Pärchen schätzt den Mix aus Metropole und Kleinstadt und würde gern für länger hier wohnen bleiben.
Übers Internet fand man Ende letzten Jahres diese 96 Quadratmeter große Wohnung in einer sanierten Kofferfabrik. Was die Inneneinrichtung betrifft, haben Melanie und Oliver ähnliche Vorstellungen: Möglicht systematisch und neutral soll es sein, sodass die Einrichtung bei weiteren Umzügen ungestückelt übernommen werden kann.
Besonderes Highlight der Wohnung: Die zwei Outdoor-Flächen: „Der Balkon am Schlafzimmer verzaubert mit Morgensonne und einem unschlagbaren Ausblick über die Skyline der Stadt, wird aber von uns vornehmlich nur zum Wäschetrocknen genutzt“, erzählt Melanie. Diesen Luxus können sich die beiden leisten, da ans Wohnzimmer eine geräumige Dachterrasse mit Abendsonne anschließt. Hier grillt das Pärchen und genießt die gemeinsamen Abende. Kräuter, Minze, Tomaten, Paprika und Erdbeeren gedeihen in luftiger Höhe. Wir genießen noch kurz die Aussicht und verabschieden uns hochdeutsch: Auf Wiedersehen!
Wieder Zugezogene, ihrer Heimat den Rücken kehrend, die ihr Hochdeutsch, unserem guten sächsisch verdrängen wollen.
Schade, diese Entwicklung, schaut man auf die Kennzeichen in der Stadt, stirbt der Ur Leipziger wohl aus.
Hochdeutsch? = Niedersachsen? http://de.wikipedia.org/wiki/Hochdeutsche_Dialekte