Haus am See

Seit zwei Jahren verbringt das Ehepaar, das mich am vergangenen Wochenende nach Nordsachsen eingeladen hat, viel Zeit in ihrem Häuschen am Mühlfeldsee bei Löbnitz. Das zweistöckige Holzhaus hat eine Wohnfläche von 90 Quadratmetern und verfügt über einen eigenen Strandzugang, der in der heißesten Zeit des Sommers Gold wert ist. Und wenn es nach den Hundstagen wieder kälter wird, sorgt eine Außensauna für angenehme Wärme für Körper und Seele.

Das Haus stammt aus Litauen und ist komplett – mit Ausnahme der Beton-Bodenplatte – aus serbischer Kiefer gefertigt. Die Arbeiten vor Ort haben einheimische Baufirmen gestemmt, in der neuen Siedlung käme man sehr schnell mit den Leuten in Kontakt, plaudert der 67-jährige Dieter.

Landhausstil

Unterm Satteldach erinnert vieles an ein Landhaus – es wirkt ein bisschen verspielt, aber es strahlt in moderner Optik. In der ebenerdigen Etage befindet sich der kombinierte Wohn-, Ess- und Kochbereich, das Gästezimmer, ein Bad mit einer Dusche und eine Abstellkammer. Es gibt Kaminholz für ein gemütliches Feuerchen im Ofen, schöne Möbel und maritime Details. Den Muschelkranz aus Strandgut hat die kreative Hausherrin selbst designt. Die Wohnküche ist aufgeräumt und wirkt sehr edel und minimalistisch. Am Abend kommen noch Freunde zum Grillen vorbei und später werden alle am großen Esstisch Platz nehmen, um den Tag ausklingen zu lassen.

Geheizt wird hier übrigens mit Infrarot: Was wie ein weißes Bild über der Couch aussieht, ist in Wirklichkeit eine Strom-Heizung, die auch übers Handy steuerbar ist. Wie praktisch! Klar eingerichtet ist auch das Gästezimmer, in dem sich für ein paar Tage eine Freundin aus Leipzig einquartiert hat. Die Kommode und der Spiegel stammen zwar aus alten Zeiten, doch Dagmar hat die Erbstücke von Oma etwas mit Kreidefarbe aufgepimt. Wie schön!

Panorama I

 

Auf der Galerie des Hauses gibt es zudem ein ausklappbares rotes Ledersofa, dessen Transport ins Haus zu ungeahnten Schwierigkeiten geführt hatte. Nur über ein Gerüst konnte das Möbelstück Einzug ins Haus finden. Den Nachbarn sei Dank. Auf einem winzigen Balkon lasse ich meinen Blick über den Baggersee und die Natur streifen.

Natur pur

Meine Gastgeber schwärmen von herrlichen Beobachtungen auf ihrem Grundstück. Ringsherum, weit weg vom Verkehrslärm, nisten Rotkehlchen, Wildhasen hoppeln über die Wiese und finden auf dem Hang, den Dieter für die Tiere naturbelassen hat, Unterschlupf. Die Schwarzkopfmöwen, die bis vor kurzem auf einer geschützten Insel des Sees gebrütet haben, sind wieder weggeflogen. Aber auch Schwärme von Gänsen, deren Flügelschläge man spüre, wie mir Dagmar versichert, begeistern die beiden Städter.

Panorama II

 

Während ich die 360-Grad-Kamera im Haus platziere und die Panoramen entstehen lasse, sitzt das Pärchen unterm Sonnensegel im abgeschirmten Innenhof und genießt das Rentnerdasein.

6 Gedanken zu „Haus am See“

  1. So viel Kiefernholz muß man auch dauerhaft mögen. Das Holz dunkelt nach und in ein paar Jahren kommt eine Gipskartonplatte mit Anstrich drüber. Soweit die Erfahrungen nach fast 30 Jahren Wendebauzeit bei solchen Typen. Wird die beiden „Rentner“ sicher nicht mehr interessieren. Der Standort ist schön und den Beiden viel Glück in ihrem Holzhaus. Hoffentlich stimmt dort draußen die Infrastruktur, denn Einkauf und Arzt sollte man auch ohne Auto erreichen können.

  2. So gemütlich durch das schöne, helle Holz! Da lässt es sich bei dem Wetter gut aushalten 🙂

    Das neue Design vom Blog gefällt mir übrigens auch sehr gut, schön schlicht und clean gehalten sowie sehr übersichtlich.

  3. Also vom einrichten her sieht alles ziemlich locker und gemütlich aus…ich mag es genau so 😀 . Und zwei Zimmer, Bad und Küche reichen völlig aus… Schöne Grüße aus dem Skiurlaub Sölden

  4. Das ist ein Traum! Die Natur vor der Haustür und noch so ein schön eingerichtetes Haus. Toll! Ich bin oft im Aktivurlaub (Südtirol) und spiele bei den Wanderungen in der Natur jedes Mal mit dem Gedanken, mir ein Haus da zu kaufen. Zu sehen, wie schön es werden kann, bestärkt mich in meinem Vorhaben 🙂 Danke für den Bericht.

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