Wir stehen vor einem Gebäude, das zwischen 1905 und 1907 erbaut wurde und schon beim Betreten des imposanten Treppenhauses mit riesigen Säulen bleibt uns kurz der Mund offen stehen. In den letzten 100 Jahren wurde das Haus vielfältig genutzt. Unter anderem war hier eine Mädchenschule untergebracht. Bekannteste Schülerin: Hannelore Kohl. Später beheimatete das Gebäude das Herder-Institut. Mit der Sanierung des Baus entstanden 42 moderne Wohneinheiten – in einer davon dürfen wir heute zu Gast sein.
Marc Binder bewohnt hier seit Juni 2012 eine 85 Quadratmeter große Wohnung. Der geborene Leipziger machte sich vor zwei Jahren mit seinen „Studio 44“ Appartements selbständig und wurde gleich zum Vermieter des Jahres 2011 gekürt. Genau dieses Business führte ihn über Umwege zu seiner Wohnung. Er hatte ein Studio-Appartement im selben Gebäude eingerichtet und lernte eines Tages Uli kennen, eine ältere Dame, die auch hier wohnte und in ihrer Wohnung ihre Mutter pflegte. Es entstand eine innige Freundschaft. Nach dem Tod der Mutter wanderte Uli nach Südafrika aus und Marc wurde Nachmieter der Leipziger Wohnung.
Überall im Appartement finden wir Einrichtungszeitungen. Aus seinem persönlichen Interesse für Möbel und Farbkompositionen hat Marc ein erfolgreiches Geschäft gemacht. Ganz nebenbei arbeitet er noch bei der Clean Energy Sourcing GmbH und ist Manager einer Band. Doch von Stress beim Workaholic keine Spur. Nicht zuletzt wegen der Wohnung – der perfekte Ort zur Entspannung. Ein kleiner Zimmerkamin, ein eigenhändig rekonstruierter Schrank, ein Stuhl als Buchregal, ein Strauß Tulpen – alles hier wirkt gewollt UND gekonnt. Besonders imposant: der 20 Quadratmeter große Balkon. Zur ersten Grillparty im Sommer kommen wir gerne wieder.
„gewollt und gekonnt“ – man kann es auch kritischer als klassische Selbstbestätigung eines YUPPIES definieren.
Nur mal zwei Zitate aus meinem Lieblingsfilm:
“Ich blätterte Kataloge durch und fragte mich, welche Esszimmer-Garnitur wohl meine Persönlichkeit definiert…”
“Früher hatten wir Pornos durchgeblättert, jetzt waren es Wohndesign-Kataloge…”
Aber ich muss nicht drin wohnen…Jedem wie er´s mag!:-)
Ich stimme Peter zu.
Ich frage mich auch, was dieser Artikel in der Rubrik Kultur News zu suchen hat. Leipziger Buchmesse – Yuppie Wohnung, ja da kann man Vergleiche ziehen???? Ein Verweis auf den IKEA Katalog hätte es auch getan.
Einfach ohne Worte.
Ich finde es ein in sich stimmiges und gelunges Ambiente. Hier treffen Stilsicherheit und Geschmack aufeinander. Die Farbwahl in weiß, taupe und beige lässt die Räume erstrahlen. Von mir gibt es einen Daumen hoch….
ich würde sofort hier einziehen. ich hab auch ikea , aber bei mir sieht es nicht so schön aus. obwohl auch ich den katalog besitze. diese wohnung gefällt mir sehr gut. weiter so liebe LVZ.
Ich denke eine gelungene Mischung mit Respekt vor der Historie und Anerkennung der Moderne,
von Biedermeier zu IKEA und von RFT zu Apple und Samsung.
Leben in einem zeitlosem(zeitvollem) Raum in dem es sicher nicht Langweilig wird.
Schön, und vor allem gut gemacht!