Familienglück in Mölkau

Familienglück in Mölkau

In Mölkau geht die Sonne auf. Ab in den Leipziger Osten, aufs Land: Viel Grün, die bunten Kinderspielgeräte und ein schicker Strandkorb im Garten machen einen einladenden Eindruck. Das im Jahr 1994 erbaute Haus gehörte einer alten Frau, die vor zwei Jahren dringend Nachmieter suchte. Tom (34) als alteingesessener Mölkauer musste nicht lange überlegen und auch seine gleichaltrige Frau Susann war schnell von den Vorzügen der Immobilie überzeugt. „Es ist schön ruhig hier, aber trotzdem bin ich auch schnell in der Leipziger Innenstadt“, erzählt die gebürtige Leipzigerin, vierfache Mutter und Tanzlehrerin.

Aus- und Umbau

In der Doppelhaushälfte lebt die junge XL-Familie und das Kätzchen Minka aus dem Tierheim auf rund 200 Quadratmetern. Die Renovierung seiner vier Wände beschreibt der Familienvater in drei Schritten: „Wir haben das Haus entdübelt, entharkt und entspiegelt.“ Im ganzen Haus hat die gesamte Familie angepackt und gemeinsam gewerkelt: Jede Etage bekam einen neuen Fußboden, in der Küche wurden die Möbel abgebaut, um alte Fliesen und Tapeten zu entfernen und für jedes Töchterchen wurde ein eigenes Kinderzimmer hergerichtet. Für die Kleinsten (zehn Monate/drei Jahre alt) griff Susann extra in den rosa Farbtopf und bemalte liebevoll die Wände. Die Großen hingegen hatten schon bestimmte Vorstellungen über die Zimmergestaltung im Kopf. Während die Neunjährige auf Zirkus, Musik und Tanz fokussiert ist, zieht es das 12-jährige Pferdemädchen zum Voltigieren. Und darin ist sie ziemlich erfolgreich, wie die Turnier-Schleifen an der Wand beweisen.


Auch das Kellergeschoss wurde ausgebaut: Neben der Waschküche, in der es immer viel zu tun gibt, hat die Frau des Hauses ein kleines Arbeitszimmer mit vielen gemalten Bildern ihrer Kinder eingeräumt. Im so genannten „Männerhort“ nebenan trifft sich der Hausherr mit seinen Kumpels. Die Feuerwehrutensilien – Miniaturautos und Sonderfahrzeuge in Bilderbüchern – zeugen vom Ehrenamt des in der Kfz-Branche beschäftigten Leipzigers. Seit seiner Kindheit ist er ein engagierter und begeisterter Feuerwehrmann und aktiv dabei.

Traumtänzerin

Im gemeinsamen Schlafzimmer setzten die beiden, die ihren ersten Urlaub an der Ostsee verbracht und sich am Meer später auch das Ja-Wort gegeben haben, das See-Thema um. Es ist maritim eingerichtet, mit einem Hauch von Lila, zierliche Figuren tanzen auf der Kommode und auf einer mechanischen Reiseschreibmaschine wird vielleicht die nächste Familienstory getippt.


Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich die Küche, eingerichtet im Bauernstil, in der die Hausherrin gerne mal beim Kochen entspannt und die Seele baumeln lässt. Hier herrscht quasi die Ruhe vor dem Sturm, denn bald kommt noch mehr Bewegung in ihr Leben. Ab Dezember bietet Susann aka Mimi Sportkurse (Rückenschule und Ganzkörpertraining) in der kleinen Turnhalle in Mölkau an.

Wohnlandschaft für alle

Im unteren Stockwerk erstreckt sich auch die großzügige Wohnlandschaft mit Essbereich. Mein Blick fällt auf die Terrasse, die bei schönem Wetter für alle sechs Familienmitglieder (plus den Stubentiger) ein bequemes Plätzchen bietet. Auf dem Esstisch herbstelt es schon, in einer Holzschale liegen kleine Zierkürbisse, getrocknetes Moos und Früchte. Für die Haus-Dekoration und Gartengestaltung, in dem die Pflanzen üppig sprießen, ist die Hausherrin zuständig. Das Heckenschneiden und grobe Arbeiten sind Toms Ressort. Zudem greift er seiner Ehefrau natürlich auch im Haushalt unter die Arme, auf allen drei Etagen sieht es picobello aus. Auf dem Dachboden, wo momentan nur eine Carrera-Bahn aufgebaut ist, gibt’s noch Umbaupläne für einen Partyraum mit Schlafmöglichkeiten für die Gäste. Nur manchmal, wenn alle Kinder im Bett sind, „fehlt mir die quietschende Straßenbahn, die in meiner Gohliser Wohnung immer zu hören war“, verrät Susann.

24 Gedanken zu „Familienglück in Mölkau“

  1. Mit sehr viel Liebe gestaltet und ein schönes Heim für 6 Personen. Bei 4 Kindern und der Ordnung hat sich bestimmt irgendwo ein Putzteufel versteckt.

  2. Mit viel Liebe zum Detail einen wunderschönen Platz zum Wohlfühlen geschaffen. Respekt für die geleistete Eigeninitiative und weiterhin viel Freude mit eurem Zuhause.

  3. Also wenn mich jemand fragt würde ich sagen
    ich finde es sehr steril , als ob das aus dem IKEA Katalog ist.
    Die armen Kinder !!!!!!
    Das schönste an der Wohnung sind die gemalten Bilder von den Kindern und der Elefant .
    Da ist keine Persönlichkeit drin, die Möbelhändler freuen sich über solche Kunden!!!
    Da ist nichts von Nachhaltigkeit oder nicht dämpfende Materialien !!!!

  4. Schön habt Ihr es Euch im schönsten Stadtteil (nach Stötteritz hehe ..) von Leipzig gemacht! Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, am Ende muss es einem selber gefallen. Wie man das dann schlussendlich umsetzt, mein Gott … Sieht m.M.n. stimmig aus, zumindest reicht es aus um die ersten Neider anzuziehen 😉

    Daumen Hoch und Gut Wehr!

    P.S.: Darfst mich gerne mal in den Männerhort einladen 😛

  5. Ganz toll eingerichtet und für vier Kinder optimal. Wer hier behauptet, es sieht aus wie im Möbelhaus, ist einfach nur schräg drauf. Ein großes Haus und dazu ein Garten zum toben – da können Kinder glücklich aufwachsen. Ich finde die Einrichtung sehr geschmackvoll und mit viel Liebe ausgesucht.

  6. “ Die armen Kinder “ ???
    Einfach nur peinlich, so eine Ansage…

    “ da fehlt das gewisse Etwas “ ???
    Ja, das scheint einigen Kommentatoren hier tatsächlich zu fehlen…

  7. Liebe Biene. ..du scheinst hier mit deinem Kommentar nicht all zu gut weg zu kommen, oder ?! Die armer Kinder…dieser Kommentar ist schon sehr anmaßend und unklug !!? Da spricht der Neid Bände ! Sehr schön habt ihr es, wirklich schick .

  8. Ich bin fast 70 Jahre und erlaube mir zu sagen. Top, es ist alles sehr gut ausgesucht, alles passt in jedem einzelnen Zimmer zusammen. Hier wurde ,,das Heim“ mit viel Arbeit und Liebe zum Detail eingerichtet. Seien sie stolz auf sich und erhalten Sie sich ihr Häuschen, damit sich jeder wohl fühlt. Auch die Gäste

  9. Sehr schön, vor allem der Bezug zum maritimen vom Garten bis zum Schlafzimmer. Super!
    Man sieht mit wie viel Liebe in das Projekt Haus gesteckt wurde. Kinderzimmer müssen nicht immer bis oben hin voll sein, es gibt den Kindern so die Möglichkeit sich selbst kreativ zu entwickeln und genug Platz dafür findet man im ganzen Haus.

    Ich finde solche Kommentare wie die armen Kinder einfach unmöglich! Das gehört hier nicht hin, hier geht es um den Wohnraum nicht mehr! Man sollte nie vergessen Geschmäcker sind verschieben und jeder sollte so leben wie er möchte und man sollte auch trotz der Anonymität im Internet überlegen was man sagt.

  10. Von Kritikfähigkeit keine Spur. Einige Punkte sind jedoch völlig richtig. Nichts als kunststofflackierte Pressspanmöbel der großen Ketten. Nachhaltigkeit und Umwelt schienen dabei keine Rolle gespielt zu haben. Ich möchte viel mehr gebrauchte Vollholzmöbel sehen und weniger Massenware vor Rauhfasertapete.

    Hübsch ist es trotzdem … irgendwie – wenn man die 90er mag.

  11. Mit mangelnder Kritikfähigkeit hat das wohl kaum was zu tun…

    Klar Nachhaltigkeit ist das absolut oberste Kriterium bei der Einrichtung! Vollkommen richtig!! Ein 200qm großes Haus mal eben für mehrere 10000 Euro mit Vollholzmöbeln einzurichten, liegt im Budget eines jeden Hausbesitzers/Bewohners natürlich an 1. Stelle…An Nachhaltigkeit hat dann vor Allem der Kredit gewonnen, den man bei der Hausbank dafür aufnehmen müsste…
    Dass im gezeigten Haus bereits Vollholzmöbel vorhanden sind (siehe die Küche), wird vollkommen ignoriert. Kritische Stimmen sollten mal ins Küchenstudio fahren und sich ne Vollholzküche planen lassen. Die sind schneller wieder draußen, als sie „Nachhaltigkeit“ buchstabieren können. Das liegt dann wahrscheinlich aber an dem akuten Anfall undeutlicher Stotterei, der auftritt, weil sie die Kinnlade bei den Preisen nicht wieder hochkriegen. Aber Hauptsache erst mal über Pressspanmöbel wettern.

    Zudem lese ich aus dem Text heraus, dass das Haus lediglich gemietet ist…Auch hier möge man bitte mal zwischen den Zeilen lesen…Mal auf die Idee gekommen, dass eine Einrichtung sich auch über die Jahre verändern kann? Wohl kaum jemand kann oder will sich das sofort und ad hoc leisten. Ich habe auch ne olle 80€ Wohnlandschaft aus’m Roller im Wohnzimmer stehen…War im Angebot. Ist schon 8 Jahre alt und, man möge es mir bitte verzeihen, aus Presspappe…Leider werde ich auf die komplette Vollholzpalette im Haus, inkl. Echtholz-Böden wohl noch einige Zeit verzichten müssen. Auch das möge man mir als umweltverachtenden Hausbesitzer bitte nachsehen…Meine Frau und ich müssen aber leider erst mal die 200.000€ zu Ende bezahlen, die der verdammte Kahn gekostet hat!
    Der Denkaparello einiger, ansonsten sicher durchaus freundlichen Mitmenschen gehört diesbezüglich dringend in die Werkstatt zum TÜV. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die AU wohl bei so Manchem wegen zu hoher Abgaswerte beanstandet werden wird….Klar bei dem Strohgehalt, dass unverbrannt in die Umwelt gelangt…Wo bleibt denn da die Nachhaltigkeit?
    Hier treffen Wunschdenken und Realität wieder hart aufeinander.

  12. Holger, dein Kommentar ist einfach nur spitzenmäßig! Mir gehen diese ewigen Weltverbesserer und Dauernörgler so dermaßen auf den Keks. Dabei gehe ich jede Wette ein, dass auch bei denen vieles mehr Schein als Sein ist. Hauptsache erstmal die Moralkeule geschwungen.

  13. Die Aggressivität ist völlig überflüssig. Es geht hier nur um Einrichtung, nicht um angebliche, wirtschaftlich-gesellschaftliche Diffamierungen. Holger, gehen Sie auch ins Porsche-Autohaus, ins KDW und in die Galerie und fragen alle Anwesenden, was man sich bei den Preisen gedacht hat und wie Sie das bezahlen sollen? Wahrscheinlich nicht.

    Meinetwegen kann man sich mit Roller/Ikea bestücken, wie man will. Ich bin da nicht missionarisch unterwegs. Aber es sieht halt einfach nicht besonders gut aus und z. B. die Taiga leidet unter der Raubrodung der Billighersteller. Eine Wohnung individuell einzurichten ist ein jahrelanger Prozess und muss keine Hauruckaktion sein. Aber hier geht es eben um Einrichtungsstile und nicht um persönliche, finanzielle Belange.

    Was mich angeht: – hier kann gerne jeder mit zu hohem Blutdruck aussteigen – die meisten Möbel, die ich bestitze sind über Jahre auf Flohmärkten zusammengesammelt und selbst am Wochenende „aufgemöbelt“. Upcyling, Wiederverwertung – Taiga bleibt. So habe ich peu à peu die IKEA-Altlasten aus der Wohnung verbannt. Vollholznachttischchen beispielsweise gibt es auf der AGRA für 30,- € restauriert (der Händler steht auch immer in der Feinkost), für 15,- € unrestauriert. Vieles wird bei ebay-Kleinanzeigen verschenkt. Letztens hat jemand ein komplettes Schlafzimmer im Bauhausstil verschenkt. MANCHMAL findet man 40er, 50er, 60er Jahre-Schnäppchen im Gebrauchtwarenzentrum (Lützner, Georg-Schumann) für Kleingeld usw. Vielleicht nicht gerade Hellerau – ist ja mittlerweile unbezahlbar – aber Außergewöhnliches. Auf der AGRA steht in der Halle übrigens auch ein Polsterer mit seinen 60er-Sesseln ab 250,-. Handgenäht, hangepolstert, handpoliert – keine Ahnung wo man sowas für den Preis sonst kaufen kann. Im Laden gegenüber der Schauburg gibt es coole Stühle. Unsere Küchenstühle sind alte DDR-Schulstühle für 12,- € das Stück-. Die passen perfekt zum selbstgebauten Küchenstuhl aus einer Flohmarkt-Tamarinde-Tischplatte und Hairpin-Legs für ’n Fuffi von eBay. Kurz: Holger, ich habe selbst kein Geld, stehe aber auf Einrichtung und alles was damit zu tun hat. Deshalb habe ich auch hier mitdiskutiert. Warum haben Sie hier kommentiert?

  14. Ich habe im Übrigen ja völlig vergessen, was zu Xenia zu schreiben: Sie verwechseln dauerndes Nörgeln mit konstruktivem Kritisieren. Sie mögen bestimmt Tiere, Wälder, gesunde Atemluft, funktionierende Ökosysteme, Arbeitsplätze in Deutschland, faire Löhne und weniger negative Folgen der Globalisierung – dann sollten Sie anfangen in den „Weltverbesserern“ keine Gegner mehr zu sehen, sondern mitzumachen. Wenn Sie ein Bett bei IKEA für den günstigen Preis von 200,- € kaufen, das eigentlich einen Ressourcen-Wert von 400,- € hat, möchten Sie dann nicht wissen, wer die restlichen 200,- € zahlt?

  15. @Einrichtungsfreund: Genauso handhabe ich das auch. Wenn man nicht alles auf einmal haben möchte, dann sind Flohmärkte und Ebay-Kleinanzeigen eine wahre Fundgrube für qualitativ hochwertige Schnäppchen. Im Mai bin ich umgezogen, habe mittlerweile bis auf einen Schreibtisch alles zusammen, was ich so brauchte. Selbst gebaut oder eben über die eben genannten Quellen preiswert bzw. sogar umsonst bezogen. Es dauert halt ein wenig aber es lohnt sich. Allerdings sind Geschmäcker halt verschieden und man kann nicht davon ausgehen, dass jeder gebrauchte Möbel mag bzw. ist es um Längen einfacher ein stimmiges Ensemble zusammenzustellen, wenn man bei großen Ketten kauft, die einem im gleichen Stil die ganze Wohnung einrichten können. Es ist eben eine Menge Mehraufwand sich alles Stück für Stück zusammen zu suchen und ich verbringe eigentlich viel zu viel Zeit mit dem Durchforsten von Ebay-Kleinanzeigen.

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