Erlebnisgarten für Jung und Alt

Willkommen bei den Hofleuten in Markranstädt

Allererste Sahne! Die Bewohner des Mehrgenerationenhofes im Markranstädter Ortsteil Lindennaundorf läuteten am vergangenen Freitagnachmittag gemeinsam das Wochenende ein – mit selbstgebackenen Erdbeertorten von Oma Gertrud. Auch der Klecks Schlagsahne durfte nicht fehlen, denn Klein-Johanna (4), die Jüngste in der Runde, mag Süßes. Die befreundeten Hof-Familien trafen sich im 1300 Quadratmeter großen Gemeinschaftsgarten zu Kaffee und Kuchen. Der Garten ist eine Oase mit viel Grün, einem Sandkasten, einem Hühnerstall, Gemüsebeeten, einem Teich mit Goldfischen und drei Fröschen sowie einem Insektenhotel.

Wo einst die Hecken wuchsen

Mitten in diesem Refugium steht eine alte Laube mit Fensterläden, die noch auf einen bunten Farbanstrich wartet. Rings um das schmucke Häuschen wucherten einst Büsche und Hecken. „Es sah aus wie bei Dornröschen“, erzählt Marco, der seit Juni 2017 gemeinsam mit Ehefrau Britta auf dem Gehöft wohnt. Die Aktion Garten startete bereits vor zwei Jahren. Mit vielen Freunden wurde das Grundstück urbar gemacht – auch dank Michi, der eigentlich mit an der Kaffeetafel sitzen müsste. Als Mann für alle Fälle war er bei vielen Einsätzen dabei, allerdings ist er ein wenig medienscheu und deshalb am Tag meines Besuches nicht vor Ort. Während ich meinen Blick schweifen lasse, höre ich in der Ferne die Pferde wiehern, Nachtigallen singen und die Hühner in der Voliere gackern. Allen voran Rosa. Aber erst einmal entführt mich Johanna in ihr kleines, orangefarbenes Zeltreich am Birnbaum. Puppe Nella hat schon neben einer Vase mit Blümchen Platz genommen, wir quetschen uns daneben und kichern.

Vorher-Fotos: Grün und wild

 

Mensch und Tier im Einklang

Der Garten wurde als Lebensraum für die Tiere angelegt, erzählt Marco. Gemeinsam mit seiner Frau hat der 46-Jährige über 20 Jahre lang den Schrebergarten seines Großvaters samt Biotop für Ringelnattern und Eidechsen bewirtschaftet. Nun bringt der Handwerker mit dem grünen Daumen seine Erfahrungen ein und träumt von einem „Erlebnisgarten für alle“. Auch die sieben Kinder der Wohngemeinschaft des Hofes helfen mit, die Tiere zu füttern, pflanzen Erbsen, Möhren und Zwiebeln an. Die Kleinsten spielen gerne im Sandkasten, der wie ein altes hölzernes Boot an einem Kieselsteine-Ufer gestrandet ist. Trotz der Großstadtnähe gibt es im Garten viele Singdrosseln und Amseln, auch Fasane konnten die Hofleute schon beobachten. Und erst der Sternenhimmel – der ist ganz traumhaft, schwärmt der Leipziger.

 

Schönes Fleckchen Erde

Ein jeder hat hier sein Lieblingsfleckchen gefunden: Während sich Rentnerin Helga um Haupthuhn Rosa und ihre Gefährtinnen kümmert, schnappt sich Rettungsassistent Bernhard am frühen Abend die Gießkanne, um alle Pflanzen zu bewässern. „Hofchefin“ Sina, die Mama von Johanna, liebt das kleine, verwilderte Beet mit den Walderdbeeren und den geschmiedeten Schnecken. Britta, die Medizinisch-technische Assistentin, sitzt gerne auf der alten „Capuccino-Bank“, die sie aus ihrem ehemaligen Garten mitgebracht hat und mit der viele Erinnerungen verbunden sind. Ein Highlight ist der neue Barfußpfad, der Wellness für Körper und Geist verspricht. Ein Garten zum Innehalten und Abschalten eben. Einfach herrlich!

Rundumblick in Johannas Zelt

3 Gedanken zu „Erlebnisgarten für Jung und Alt“

  1. Mir gefällt´s! Ich mag das Konzept des Mehrgenerationenhofes und den Garten. Diese Kombination aus naturnah, blühend, grün und gemütlich – geschmückt mit Dingen aus „der guten alten Zeit“.
    Die verschiedenen Metallschnecken sind meine ganz besonderen Favoriten 🙂 Alles gute weiterhin!

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