Einzigartiges im Leipziger Norden

Zu Gast bei Ines (Foto: Regina Katzer)

Mich zieht es mal wieder in den Norden Leipzigs, wo sich Ines mit ihrer Familie und zwei spanischen Windhunden einen Traum erfüllt hat. Ihr Häuschen mit einer 180 Quadratmeter großen Wohnfläche gehört zu einem ehemaligen Dreiseithof und zählt zu den wohl ältesten Gebäuden im Stadtteil, wie ihnen ein Nachbar einmal verriet. „Wir haben alles einmal umgekrempelt, entkernt, Wände herausgerissen und aus vielen kleinen Zimmerchen ein paar große Räume geschaffen. Alles learning by doing“, erzählt die 37-jährige gebürtige Thüringerin.

Lovestory

Die Liebesgeschichte mit ihrem Mann Roy (38) beginnt vor genau 20 Jahren. Sie lernen sich als Teenager in ihrer Heimatstadt Gera kennen und landen auf derselben Berufsschule in Leipzig. Anschließend studiert die ausgebildete Mediengestalterin Kommunikationsmanagement und PR an der hiesigen Universität, während er im Jahr 2004 gemeinsam mit einem Partner eine Werbeagentur gründet. Ein Jahr später zieht Ines mit ihrem Schreibtisch in sein Büro – doch nur unter der Prämisse, „solange es der Beziehung gut tut“, sagt sie. Die quirlige junge Frau fungiert als Ideengeberin, ihr Mann als kreativer Kopf, der alles umsetzt.

Kreativität, die gelebt wird

Ähnlich wie bei der Arbeit läuft es auch daheim in den eigenen vier Wänden. Ines sprudelt vor Wünschen und Roy hat immer einen Plan im Hinterkopf, wie er seine Frau glücklich machen kann. So geschehen auch in der Vorweihnachtszeit: Die Hausherrin wollte keinen 0815-Weihnachtsbaumständer aus einem Kaufhaus oder Online-Shop, sondern einen ganz individuellen mit einer fahrenden Modelleisenbahn. Sozusagen ein Do-it-yourself-Produkt, das nunmehr im großen gemütlichen Wohnbereich vorm Fenster einen schönen Platz gefunden hat. Das kleine Tannenbäumchen steht in einer von unten beleuchteten gläsernen Bodenvase, eingerahmt von zwei runden Tischchen mit jeweils einem ovalen Loch in der Mitte, ähnlich wie eine Etagere. Auf der unteren Ebene dreht eine Miniatureisenbahn lustig ihre Runden, auf der oberen beobachtet ein Nussknacker das vorweihnachtliche Tamtam.

Nicht nur im Atelier, das Roy für seine Ines hergerichtet hat, spüre ich, dass hier kreative Köpfe wohnen. „Ich male seit ich denken kann“, plaudert die Mutter am Küchentisch. Auch der Sohn im Grundschulalter hat daheim nur bunte Hände, weil er ständig mit Stiften und Farben hantiert. Mittlerweile schmücken nicht nur Ines’ Bilder das Treppenhaus, auch die ersten Malversuche des Kindes wurden eingerahmt und aufgehängt.

Blick ins Atelier

Ihre Bilder, Collagen und Plastiken begleiten sie schon viele Jahre und fanden immer einen würdigen Platz in den früheren Wohnungen – und haben heute ihren Stammplatz im Eigenheim. Da wäre zum Beispiel das „Frühlingserwachen“, eine abstrakte Malerei aus dem Jahr 1997, gezeichnet mit rockiger Oasis-Musik auf den Ohren, erinnert sich Ines. Deutlich vor Augen habe sie ihre „fantastische Kunstlehrerin, die immer Ton in Ton gekleidet war“, erwähnt sie beiläufig. Ich betrachte die grazilen Gipsfiguren und getöpferte Skulpturen, entdecke eine Miro-Interpretation und selbst die gezeichneten Bienchen aus der sechsten Klasse sind sorgfältig abgelegt in einer Zeichenmappe.

Es gab auch Zeiten, in denen sie nicht malen konnte: In der Lehrzeit fehlte einfach der Drive, sagt sie salopp. Vor ungefähr zwölf Jahren schenkte ihr Roy einen Gutschein für einen Malkurs in einem Kloster. Unter dem Motto „Mach das, was du bist“ kehrte alles zurück und seitdem sucht sie ein Mal im Jahr die Abgeschiedenheit in der Abtei. „Da male ich mich leer und finde zu mir selbst“, erzählt sie.

11 Gedanken zu „Einzigartiges im Leipziger Norden“

  1. Leider wurden hauptsächlich Details fotografiert, so dass man kein richtiges Bild von dem sicherlich sehr schönem Haus bekommt. Das, was ich sehe, gefällt mir sehr gut, es ist individuell und gemütlich. Der Weihnachtsbaumständer ist der Hammer.

  2. Kommen da noch Bilder zur Wohnung? Meine Erwartungen zur Umgestaltung waren nach den ersten Textzeilen noch hoch. Leider nur kleinteilige Detailausschnitte und irgendwie fehlt der „rote Faden“ als Überblick. Mußte Werbelink wirklich sicher sein?

  3. Mich stören ohnehin schon lange die wenig aussagekräftigen Bilder in diesem Blog, aber in diesem Beitrag ist es wirklich ganz extrem … wie meine Vorredner schon sagten. Schade !

  4. Mir gefallen die Details und die Deko sehr gut. Die Wand mit den „Fliesen“ ist in meinen Augen das Highlight. Ein bisschen was zur Raumaufteilung wäre spannend gewesen.
    Grüße und frohes Schaffen an die Hauptdarstellerin

  5. Schade, dass sich Frau Katzer immer wieder zu sehr in Details verfängt, als die doch interessanteren Räume, Möbel etc. zu zeigen.

  6. Leider gilt das Hauptaugenmerk den künstlerischen Arbeiten der Bewohnerin. Ich hätte gern mehr Wohnung gesehen. Es ist doch ein Wohnblog, oder ?

  7. Ich hatte leider auch das Gefühl, das hier mehr Werbung für die künstlerischen Arbeiten der Bewohnerin gemacht wurde. Kein Wohnblock.

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