Kennengelernt habe ich Antonia (23) und Florian (22) Ende Januar zum Wintergrillen auf dem Leipziger Marktplatz. Zwar schüttete es wie aus Eimern, dennoch strahlten die beiden um die Wette und freuten sich über einen 13. Platz im Wettbewerb der 100 Teams. Diese Woche durfte ich das Pärchen daheim besuchen: In Neustadt-Neuschönefeld haben sie sich ihre ersten gemeinsamen vier Wände in einem 1996 erbauten Neubau eingerichtet.
Maisonette mit zwei Balkonen
Während ich die 78 Quadratmeter große Maisonette-Wohnung mit der Kamera erkunde, tigern zwei Hauskatzen um mich herum. Mieze Emmi mit dem „Kaffeefleck“ im Gesicht zeigt keine Scheu und wirft sich für mich in Pose. Der schwarze Kater Balu fegt wie ein Wirbelwind über die Treppe, macht kurz Halt vor den großen Balkontüren und schaut neugierig nach draußen. In der unteren Etage schließt an den Küchenbereich des großen Wohn- und Esszimmers ein kleiner Balkon an. Und im Obergeschoss gibt es eine Terrasse mit einem sensationellen Panorama über den Leipziger Osten. Die jüngste Silvesternacht haben die beiden zu Hause verbracht und konnten ein Rundum-Feuerwerk genießen.
360-Grad-Panorama
Kennengelernt haben sie sich vor vier Jahren beim Feierabendbier. Antonia kommt aus einem Dorf bei Merseburg und ist wegen der Ausbildung zur Immobilienkauffrau nach Leipzig gezogen. Momentan arbeitet sie in einer kaufmännischen Abteilung eines großen Unternehmens und seit vergangenem Jahr geht sie ein Mal wöchentlich in die Akademie „Deutsche Pop“ für eine Ausbildung zur Schauspielerin und Synchronsprecherin.
Leipzig-Liebe
Florian wuchs in Etzdorf bei Roßwein auf, machte Abitur und jobbte danach für ein Jahr als Leiharbeiter in Leipzig. Derzeit studiert er Sportwissenschaften in Halle – „für den Master käme ich aber gerne in die Messestadt“, erzählt der junge Mann, dessen Vater, Mutter und ältere Schwester auch in der Pleißestadt studiert haben.
Während wir auf ihrer ersten gemeinsamen Couch Platz genommen haben, schnarcht Balu im Hintergrund und Emmi gluckst ab und an in ihrem Körbchen am XXL-Kratzbaum vor sich hin. Die Möbel sind zusammengewürfelt, beide haben vorher in kleineren Wohnungen gelebt. Neu angeschafft wurden die Einbauküche und die große graue Wohnlandschaft. Im Arbeits- und Gästezimmer stehen ihre Schreibtische, im Schlafzimmer wurde nachträglich eine Pole-Stange eingebaut – Antonia ist begeistert vom Pole-Fitness und trainiert fleißig in einem Studio.
Der Couchtisch ist ein Geschenk von Florians Bruder zum 18. Geburtstag: „Da ist viel getrunken worden“, erzählt der Beschenkte und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Unter der Glasplatte befinden sich viele bunte Flaschendeckel, die in Gips gegossen wurden. Angesammelt haben sich auch jede Menge Computerspiele und die dazugehörigen Spielekonsolen. Ein „Star Wars“-Plakat an der Wand zeigt, was gelegentlich abends über die Mattscheibe flimmert. Wenn der Krieg der Sterne beendet ist, läuft Fußball im Fernsehen. Florian ist zwar Dortmund-Fan, aber seine erste große Liebe gilt dem Handball, auch wenn er nicht mehr aktiv spielt.
Ein Leben für die Miezekatzen
Eine Trophäe für den besten Spieler und Torschützen eines Turniers steht auf dem Regal. Mit acht Jahren stand der Steppke auf der Platte – für die HSG Muldental und später für Neudorf-Döbeln in der Sachsenliga. Bis er Antonia traf, hatte der Balljäger mit Katzen nichts am Hut. „In einem schwachen Moment hat sie mich überredet“, plaudert der Sportler. Die erste Katze namens Lola starb leider viel zu früh. Um seine Liebste wieder aufzumuntern, holte Florian die kleine Emmi, damals kaum größer als eine Hand, in ihr Leben. Ein paar Tage später kommt Balu dazu – weil es für Katzen einfach schöner ist, in Gemeinschaft aufzuwachsen.
Hurra, ein Katzenhaus;-(
Es allen Recht zu machen, ist eine Kunst, die wohl keiner beherrscht, lieber Andreas!
Heja BVB!