Der Fotograf im Hinterhaus

Wir sind zu Besuch beim Fotografen Jörg Singer in Altlindenau. Seit April 2013 wohnt er hier mit seiner Freundin in einem Klinkerbau-Hinterhaus. 2012 ließ sich das Pärchen ihr neues Eigenheim nach eigenen Vorstellungen ausbauen. So entstand im Erdgeschoss ein 110 Quadratmeter großes Atelier mit Galeriebereich.  Hier inszeniert und fotografiert der Meister. Praktischerweise ist die heimische Wohnstube nur eine Eisentreppe entfernt.

Auf 85 Quadratmetern haben sich Jörg und Yvonne im Obergeschoss extraordinär eingerichtet. Die offene Wohnküche, die freigelegten Klinker und die freistehende Badewanne sind nur drei von zahlreichen Highlights, die dem Besucher direkt ins Auge fallen. Zu jedem Möbelstück hat Jörg eine interessante, teils skurrile, Geschichte parat. „Das Küchenbuffet habe ich in einem Hauseingang stehen sehen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich das komplette Haus durchgeklingelt habe, bis ich den Besitzer fand und bat, ihm das Buffet abkaufen zu dürfen.“ Die Küchenstühle seien österreichische Bistrostühle, eindeutig identifizierbar anhand der verarbeiteten Vierkantschrauben. Im Bad wurde das Waschbecken auf eine gebrauchte Marmorplatte drapiert, welche wiederum auf einem alten Singer-Nähmaschinen-Gestell aufliegt.

Die größte Leistung der Hausherren besteht zweifelsohne darin, alte, teilweise antike Stücke, mit modernem Design zu verbinden. So verfügt das gesamte Haus über Panels, mit denen sich Licht und Heizung zentral steuern lassen. Nebenbei erfahren wir von Jörg, dass er auch noch Systemadministrator an der Musikhochschule und Teil der Elektroband Lunar³ ist. Musiker, ITler, Fotograf, Häuslebauer – neidisch ob dieser Talentvielfalt verabschieden wir uns.

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