Wir sind zu Gast bei Alessandro Zuppardo, dem Chordirektor der Oper Leipzig. In Tunis geboren, in Rom aufgewachsen, leitet der Italiener mit französischem Pass seit August 2011 die Geschicke des hiesigen Opernchors. Acht Jahre lebte er zuvor in Frankfurt am Main. „Ich bin froh, jetzt in Leipzig zu sein. Die Stadt ist durch und durch ‚echt’ – mit charakteristischen Vierteln, Traditionen und Geschichte“, schwärmt der Musiker. Außerdem seien die Kulturschaffenden in Leipzig sehr gut vernetzt.
Sein mehr als passables Deutsch hat sich Alessandro selbst beigebracht. Zuerst mit Hilfe deutscher Lieder: „Leider helfen mir Zeilen wie ‚mein Herz ist zerrissen’ im Supermarkt nur bedingt weiter“, später mit Hilfe deutscher TV-Formate: „In Italien habe ich immer Arabella und Wa(h)re Liebe geschaut.“
Die 81 Quadratmeter große Wohnung ist vom Opernhaus fußläufig erreichbar. Besonderer Hingucker: eine beeidruckende Sonnen-Sammlung. „1993 bin ich in Italien umgezogen, bemerkte, dass ich sechs Sonnen hatte und hängte diese in der neuen Wohnung zusammen an die Wand. Von da an bekam ich ständig von Familie und Freunden Sonnen geschenkt. Irgendwann soll das Sonnenmuseum in Riga meine Sammlung bekommen“, erzählt Alessandro.
Ob Kaffee, Olivenöl, trockene Tomaten in Öl oder guten Wein – der Chordirektor verzichtet auch in Leipzig nicht auf die italienische Lebensweise. Für einen kurzen Augenblick durften wir daran teilhaben.
Von dieser Wohnung hat man aber sehr wenig gesehen. Eigentlich nichts. Sind ja fast nur Detailaufnahmen. Schade, hätte mich interessiert, wie der Chordirektor der Oper so wohnt.