Boxenstopp in Möckern

Drei Zimmer, 65 Quadratmeter Wohnfläche und viel Raum für die eigene Entfaltung: Willkommen bei Michael Märkisch, der sich vor vier Jahren seine erste Single-Wohnung im Leipziger Stadtteil Möckern eingerichtet hat. Die Zeit des Alleinseins gehört zwar mittlerweile der Vergangenheit an, allerdings bewohnt Freundin Petra ihre eigenen vier Wände in der Innenstadt – aber die sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Und an den Wochenenden pendeln die beiden Verliebten zwischen Leipzigs Mitte und dem Norden.

Altbau in Leipzigs Norden

Der 54-Jährige wurde im thüringischen Erfurt geboren, wuchs in Bad Lausick auf und drückte in Grimma die Schulbank. Nach seiner Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenmonteur gründete er eine Familie. Schon seit 2002 ist er in der Messestadt beruflich unterwegs. Acht Jahre später zog der Analyse-Mechaniker, der bei einem Leipziger Automobilhersteller arbeitet, mit seinen Siebensachen an die Pleiße. „Bei der Wohnungssuche war mir wichtig, dass ich mit dem Fahrrad zur Arbeit radeln kann, dass genügend Parkplätze vorhanden sind, und dass ich auch Grün vor der Haustüre habe“, erzählt der Wahl-Leipziger. Die Altbauwohnung im Stadtteil Möckern erfüllte ihm alle Wünsche – vom kurzen Arbeitsweg über einen Platz fürs Auto in seiner Straße bis hin zum nahegelegenen Auwald. Einen ruhigen und grünen Blick genießt er am Feierabend vom Balkon aus. Will er es lebendiger, fährt er mit der Straßenbahn oder der S-Bahn in die Stadt.

Musik und schnelle Autos

Außerdem hat er sich einen langersehnten Wunsch erfüllt: Er wollte endlich einmal Platz für seine Soundboxen haben. Auf die Ohren gibt’s neben Blues, Rock und Klassik aber auch Opernmusik. Circa 500 Tonträger stehen im Regal zum Hören bereit. „Vor ein paar Jahren bin ich auch wieder auf die  Schallplatte gekommen“, plaudert der Musik-Fan. Im Gästezimmer, welches auch als Arbeitszimmer dient, finden sich in einem großen Bilderrahmen diverse Tickets von Konzerten, die er in ganz Deutschland besucht hat.

Michael Märkisch ist aber auch ein Mann mit Benzin im Blut. Als er noch Single war, leistete er sich ein Sportcoupé und ein Spider Cabrio. „Ich stehe auf alte hübsche Autos“, verrät er ganz bescheiden. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Alfa-Romeo-Clubs unternimmt er im Frühling bis in den Herbst hinein Ausfahrten mit seinen „Youngtimern“.

Rundblick im Wohnzimmer

Er mag nicht nur Spritfresser, sondern auch schnittige Zweiräder, mit dem der sportaffine Großvater eines einjährigen Enkelkindes schon so manche Fernreise nach Südtirol erlebt hat. Das Foto eines Wildbaches, den er in Norditalien abgelichtet hat, ist übrigens auf einem seiner Küchenstühle verewigt. Die Leipziger Firma, die diese Holzstühle designt, entdeckte er bei den Designers‘ Open 2015 in der Messestadt. Aber auch Kassel, die Heimatstadt seiner Lebenspartnerin, hat einen gebührenden Sitzplatz in seiner kleinen, aber feinen Küche bekommen. Hier heißt es ganz einfach: Platz nehmen auf dem Bergpark Wilhelmshöhe, einem Weltkulturerbe mit barocker Baukunst, herrlicher Landschaft und einem 71 Meter hohen Herkules. Stark!

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