Raus aus der Wohnung, rauf auf die Veranda. Der Winter ist vorbei, die milden Temperaturen sorgen auch bei Felix im Leipziger Süden für Frühlingsgefühle.
Draußen lässt’s sich leben
Trotz Aprilwetters genießt er es, draußen mit Freunden zu frühstücken. Die Blüten vom Ahornbaum fallen in den türkischen Kaffee, die Butter wird langsam weich und alles schmeckt himmlischer als sonst. Seit neun Jahren bewohnt der studierte Informatiker eine kleine Erdgeschoss-Wohnung mit Terrasse.
„The Raench“
„Ursprünglich wollte ich einen Rasen pflanzen, das hat aber nicht funktioniert. Und so musste ich mir was anderes einfallen lassen“, erzählt der 30-Jährige. Gemeinsam mit einem befreundeten Zimmermann und einem Architekten baute er in nur wenigen Tagen step by step „The Raench“. Mit einem Pick-Up karrten sie die Baumaterialien an – 1,7 Tonnen, allein 40 Sack Zement benötigten sie fürs Fundament. „Die Achse des Autos war am Verrecken“, erinnert sich der gebürtige Naumburger, der in Altenburg aufwuchs. Die Terrasse im Grünen wurde schnell sein zweites Wohnzimmer, zu Partys wuseln 30 bis 50 Leute herum. Da das Wetter in unseren Breiten nicht immer mitspielt, ist die 40 Quadratmeter große Veranda teilweise überdacht. Auch zum sechsten „The Raench“-Geburtstag steigt wieder eine legendäre Privat-Feier.
Großer Spielplatz hinterm Haus
Aber die Zeiten haben sich geändert, resümiert Felix, der seit ein paar Tagen eine Auszeit vom IT-Job nimmt und Reisepläne für Osteuropa schmiedet. Viele Freunde haben Familie und Kinder, die Eltern sind eingespannt, sodass man sich auch tagsüber in seiner “Begegnungsstätte”, wie er sie nennt, trifft und gesellig beieinander sitzt. Platz genug hinterm Haus ist für alle: Auf einer selbst gebauten Schaukel oder der alten Ledercouch, auf den überdachten Bänken mit Polster und am großen Tisch in der Mitte. Über die Jahre hinweg ist sein Sammelsurium gewachsen, inzwischen wieder entstaubt und aufgeräumt. Diskokugeln, Nebel- und Seifenblasenmaschinen garantieren eine fette Techno- und Electroparty, aber auch eine Wärmelampe unterm Dach ist unabdingbar für schlechtes Wetter. Die Trompete und der Trichter einer alten Tuba sind Geschenke von Freunden, der Samowar auf dem bunten Gartentisch ist eine Erinnerung an die kürzlich verstorbene Großmutter aus Kiew. Der kreative Kopf aus dem Leipziger Süden hat noch unzählige Deko-Ideen in petto, alles ist im Wandel. Demnächst kommt noch ein Sahnehäubchen dazu. Felix sucht gerade ein passendes Fleckchen für einen Outdoor-Whirlpool mit grüner Aussicht.
Bleibt neugierig: Irgendwann darf ich in Felix‘ Wohnung stöbern!
Soll uns hier das süße Nichtstun in Leipzig vorgeführt werden?Hach,was sind wir für eine Spaßgesellschaft,Ballermann in Deutschland..Ich kann nicht erkennen,was ich aus diesem Beitrag entnehmen soll?
Wenn bis zu 70 Personen hier ständig „abhängen“,wovon leben diese Menschen?
Liebe Karina
Lies doch bitte den Text nochmal und dann wirst du erkennen das es eher ein Rückzugsort für Menschen ist, die zwischen- vor- oder nach der Arbeit Lust auf nette Gesellschaft haben.
Das Leben besteht nicht nur aus arbeiten 😉
Lerne bitte zu leben.
Ein großes Lob an Felix
Ich finde diese ganze Geschichte ziemlich albern (Seifenblasenmaschine etc. – ein Haufen Schrott!)
Jedoch jeder kann natürlich spinnen wie er möchte.
Mann soll was Sinnvolles tun und endlich mit 30+ ERWACHSEN WERDEN!
Grüß Gott nach Leipzig! 🙂
Leben und leben lassen.
Aloha Jana….
dass du das albern findest ist eine Sache. Jemandem vorschreiben zu wollen, „endlich erwachsen zu werden“, eine andere. Was genau meinst du damit? Das ganze Jahr arbeiten gehen, dann einmal für 14 Tage am Strand das Leder gerben und die Liege mit einem Handtuch reservieren?? Wenn das „erwachsen werden“ oder „sinnvoll“ ist, bleib ich lieber für immer Kind, häng bei Felix auf der Raench ab und schau mir „den Haufen Schrott“ an…
Achja.. deinen „Gott“ grüß ich ganz bestimmt nicht.
Der Blog heißt „Unterm Dach – Leipziger zeigen ihren Traum vom Wohnen“. Im Artikel wird beschrieben wie jemand wohnt, in diesem Fall Felix – v.a. gern in Geselligkeit auf der Veranda ;-).
Ich war erst einmal auf der Raench..sehr entspannt dort, das Refugium atmet Kreativität. Wenn man die entsprechende Lebenseinstellung hat, ist es auch traumhaft. Nur haben wir nicht alle die gleichen Träume…Universum sei dank :-).
PS: Wovon jemand lebt, ist Privatsache und für mich im Kontext des Artikel irrelevant.
Wie kann man nur so leben. Unglaublich – diese Unordnung