Bei den Stadtschwärmern daheim

Willkommen bei vier waschechten Leipzigern, die im Westen der Stadt wohnen und arbeiten. Vor drei Monaten haben Franzi, Steffi, Katrin und Babett mit ihrem alternativen Reiseführer „Stadtschwärmer Leipzig“, in dem sie Geheimtipps preisgeben, auf sich aufmerksam gemacht.

Bei Franzi daheim

Ihre privaten Lieblingsorte zeigen mir die jungen Kreativen an einem (leider) regnerischen Tag. Am Morgen stehe ich bei Franziska vor der Tür, die gerade frühstückt. Tee und ein lecker belegtes Brot liegen neben dem aufgeklappten Laptop, wo sich die 27-Jährige bis eben noch auf einen Termin vorbereitet hat. Das Ein-Zimmer-Appartement in Plagwitz wirkt hell und freundlich. „Ich mag es skandinavisch, schlicht und gemütlich“, erzählt die PR-Beraterin und Lifestyle-Bloggerin. Dass ihr unter anderem ein bekannter Schwede beim Einrichten geholfen hat, sieht sie gelassen. Das Zimmer kombiniert einen Schlaf-, Arbeits- und Wohnbereich mit Lese-Ecke und einem Tischchen, das ohne Platte auch als Korb genutzt werden kann. Um den in Szene zu setzen, gehe ich auch mal auf die Knie. Gemeinsam mit Steffi, die wir als nächstes besuchen, betreibt die studierte Medienwissenschaftlerin die Agentur „Kiss & Tell Communication“.

Zu Gast bei Steffi

Die Kollegin und Freundin wohnt gleich um die Ecke. Sie sei ein Küchenmensch, erzählt die 30-Jährige. Ich nehme am Esstisch Platz, um einen Fencheltee zu trinken und mit ihr übers Leben zu plaudern. Über uns baumelt eine alte Straßenlampe, ein antiquarischer Schatz ihres Freundes. Vorm Fenster erstreckt sich eine große Terrasse mit Pflanzen und Kräutern, die sie zum Kochen braucht. Inspirierend sei es hier, mit viel Sonne am Morgen und einer entspannten Stimmung, um gut in den Tag zu starten. Die Küche ist praktisch eingerichtet, hier probiert Steffi am liebsten Neues aus. „Hauptsache es ist gesund und frisch, am liebsten Pancakes“, lacht sie. Mit der türkisfarbenen Wand hat sie sich ein bisschen Karibikflair ins Haus geholt, denn schließlich gibt’s noch andere Dinge außer Arbeit.

„Kiss&Tell“ im Westwerk

Im September 2014 zog das Kreativ-Duo in den Turm des „Westwerks“ am Karl-Heine-Kanal, in die ehemaligen Räume des VEB „Industriearmaturen und Apparatebau Leipzig“. Nebenan werkeln die Architektinnen Katrin und Babett im Büro für Gestaltung, räumliche Konzeption und Gebrauchsgrafik. „Makena Plangrafik“ und „Kiss&Tell“ lernten sich kennen, wurden Freunde und Geschäftspartner.

 

Bürohund Wilma

Seit zwei Wochen spielt sich Wilma, der neue Bürohund, in die Herzen des Quartetts. Auch ihr Zuhause darf ich „beschnuppern“: Das drei Monate alte Dackelbaby gehört zu Katrin, die eine 2,5-Zimmer-Wohnung im Dachgeschoss bewohnt. Sie fühlt sich wohl mit einem Hellerauer Buffet aus den 50er Jahren, das auch im Grassi-Museum zu bestaunen ist, einem Telefunken-Fernsehgerät aus den 70ern und einer selbst entworfenen Schubladenkommode. Ein Bild vom Haleakala, einem Vulkan auf Hawaii, erinnert die Dreißigjährige an die Zeit in der sie beschloss, eine eigene Firma zu gründen.

Babett wohnt unterm Dach

Schlicht und schön präsentiert sich auch die Wohnung von Babett unterm Dach. Nach einem monatelangen Schwedenaufenthalt während ihres Studiums an der Burg Giebichenstein in Halle/Saale entdeckte die 38-Jährige ihr Herz für Skandinavien, was sich in Kissenbezügen von Maija Isola, einer finnischen Designerin, widerspiegelt oder einem Plakat über dem Esstisch. Ein Möbelstück, das sie schon sehr lange begleitet, die Platte ist eigentlich eine Tür. Früher Schreibtisch, heute versammeln sich um diesen Tisch gern alle vier „Stadtschwärmer“, um neue Ideen zu finden oder einfach gemütlich beisammen zu sitzen.

5 Gedanken zu „Bei den Stadtschwärmern daheim“

  1. Handelt man nicht fahrlässig, wenn man seine Wohnung so ablichten läßt?
    Die Wohnung ist mit Bild 18 und weiteren Bildern eindeutig zuordnungsfähig.
    Sicher sollte man seine Versicherungsprämie erhöhen?

  2. Die Wohnung von Katrin gefällt mir besonders gut. Toll die Hellerau-Möbel.
    Und nur mal so nachgefragt, warum gibt es eigentlich Leute, die sich anderer Leute Kopf zerbrechen?

  3. Tolle Wohnideen. Besonders gut gefällt mir das graue Sofa von Babett. Das ist doch nicht vom schwedischen Möbelhaus, oder? Welche Marke ist es? Möchte auch so eins haben!

  4. Pingback: Wohnblog Best Of – erstes Halbjahr › Unterm Dach

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