Auf zu neuen Ufern

Meine heutige Gastgeberin sitzt schon auf gepackten Koffern – in wenigen Wochen verlässt Babett ihren geliebten Leipziger Stadtteil Eutritzsch, um in einem Dorf an der Ostsee eine neue Heimat zu finden. Während der lebhafte Mischlingshund Lennox das Frauchen gen Norden begleitet, findet die schwarze Katze namens Lady in der 21-jährigen Tochter, die wegen ihrer Ausbildung in der Messestadt bleibt, eine neue „Dosenöffnerin“.

Eutritzsch – grün und ruhig

Die 51-jährige Ur-Leipzigerin lebte insgesamt ein Vierteljahrhundert lang in der 100 Quadratmeter großen Vier-Zimmer-Wohnung – zusammen mit ihren drei inzwischen erwachsenen Kindern und den Haustieren. Die Kinderzimmer sind fast leergeräumt, im Schlafzimmer nächtigt die gelernte Krippenerzieherin bereits auf ihrer neuen Couch, denn das alte braune Wohnzimmersofa hat seine Dienste getan und fliegt demnächst auf den Sperrmüll. In der großen Stube hatte die Hausherrin dank dreier Fenster einen schönen Rundblick und so viel Licht, dass sich jede Pflanze so richtig wohlfühlte. An den Wänden baumeln noch Steinchen und Hühnergötter als Erinnerungen an längst vergangene Ostsee-Urlaubsreisen.

Altes und Neues

Die alten Möbel (Erbstücke von ihrer Oma) und die hellen Eichenschränke (eine Tischlerarbeit) werden auch im neuen Zuhause einen Platz finden. Der alte Ausziehtisch, an dem mindestens 13 Leute bei Familienfeiern zusammensaßen, sucht noch einen Abnehmer, denn er ist zu groß für die neue Wohnung. In der schmalen Küche mit dem Balkon, der vor zehn Jahren angebaut wurde und ein schöner Nistplatz für Schwalben ist, stapeln sich schon einige Sachen, die entweder in Umzugskartons wandern oder verschenkt werden. Noch hängen in jedem Raum Wanduhren – auch im Flur gibt es ein Exemplar, das die Kindergärtnerin aus einer Pralinenschachtel gestaltet hat. Ob alle Zeitmesser mit ins neue Heim ziehen, ist noch nicht geklärt.

Ab ans Meer

„Mein Eutritzsch ist ein ruhiges Viertel. Hier bin ich aufgewachsen und eigentlich nie weggekommen. Das ändert sich jetzt“, schwärmt die dreifache Mutter, die seit zweieinhalb Jahren auch schon Oma genannt wird. Schon ihre Großeltern hatten den Sprung an die Ostsee gewagt und lebten viele Jahre glücklich in Mecklenburg-Vorpommern. Und auch ihre große Tochter hat Leipzig bereits den Rücken gekehrt und wohnt in Greifswald.

Abschied von Leipzig

Babett, die seit Mitte März in der Kita-Notbetreuung gearbeitet hat, freut sich auf neue berufliche Herausforderungen und eine kleine schnucklige Zwei-Zimmer-Wohnung. Im Juni nehmen sie und Rüde Lennox gemeinsam Abschied von der Großstadt, dem grünen Viertel mit dem Arthur-Bretschneider-Park um die Ecke sowie dem Schladitzer und Werbeliner See im Norden. Doch die gemeinsame Leidenschaft der Familie, die Musik der Rockband „Böhse Onkelz“, lässt die Mama spätestens am 12. Oktober zum Livekonzert ihrer Lieblingsgruppe wieder nach Leipzig zurückkehren.

4 Gedanken zu „Auf zu neuen Ufern“

  1. So eine schöne und gemütliche Wohnung! Ich wünsche Babett einen guten Start in der neuen Heimat!
    Aber Leipzig heisst sie ja auch immer willkommen! Vielleicht laufen wir uns im Oktober über den Weg 😅
    Alles Gute!

  2. Ach wie schön das man sich so wieder trifft…Babett war die Kindergärtnerin von unserem großen Sohn Florian. Sie war echt klasse! Wir wünschen Ihr alles Gute für die Zukunft. Und die Ostsee ist ja auch echt ein Traum.

  3. Hallo Babett, du verläßt das schöne Leipzig/Eutritzsch? Na da wünsche ich dir viel Glück, einen tollen Neustart und bleib gesund.
    Lg

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