Acker, Genuss und Retrostyle

Willkommen bei Seda und Marcel

Seda und Marcel erleben im gemeinsamen Zuhause im Muldental die schönsten Sonnenaufgänge. Denn für sie heißt es jeden Morgen: Raus aus den Federn und ab nach Leipzig.

Schwaben ziehen nach Leipzig

Vor drei Monaten haben sie sich mit dem „MundSwerk“ den Traum vom eigenen Café erfüllt. Seda ist gelernte Friseurin, studierte Informatikerin und passionierte Tänzerin. Ihr Freund Marcel ist gebürtiger Schwabe, Vertriebsprofi und Koch aus Leidenschaft. Vor anderthalb Jahren lernten sich beide in einem Stuttgarter Autohaus kennen. Der blonde Typ in legerer Kleidung verkaufte der dunkelhaarigen Schönen einen grünen Mini mit schwarzem Dach, sie nahm den fahrbaren Untersatz und den Mann gleich mit. Marcel fand Autos schon immer faszinierend:„Ich habe Benzin im Blut“, so der 29-Jährige.

Von Leipzig hat der ausgebildete Versicherungskaufmann seiner Freundin (39) schon vorgeschwärmt, als die beiden noch in Baden-Württemberg am Waldesrand wohnten und gemeinsam auf einer Kraut- und Rüben-Fläche eine grüne Terrasse anlegten. Marcels Mutter wuchs in Taucha auf, ihren schwäbischen Mann lernte sie auf der Leipziger Messe kennen, verliebte sich in ihn und reiste noch vor der Wende in den Westen aus.

Traum vom eigenen Café

Der Koch aus dem neu eröffneten und orientalischen Café MundSwerk in der Kohlgartenstraße am Listplatz legt den Fokus auf frische hausgemachte Speisen und Getränke. Er ist Autodidakt, liest viel Fachliteratur und Kochlehrbücher. „Meine Eltern konnten beide nicht kochen. Mama hat nur das Nötigste in der Küche erledigt, am Wochenende hat uns eine Tante, die im Nachbarhaus wohnte, verpflegt. Von ihr habe ich mir das grundlegende Handwerk abgeschaut“, erzählt der Gastronom. Innerhalb von zehn Tagen fanden die beiden eine geeignete Lokalität im Leipziger Osten, kündigten ihre Jobs, erledigten Bank-Termine und unterschrieben den Mietvertrag fürs Café.

Retrostyle im Wohnzimmer

In einer Nacht- und Nebelaktion zogen sie mit Sack und Pack, ein bisschen Mobiliar und der Musikanlage in ein 100 Quadratmeter großes einstöckiges Häuschen mit Acker vorm Fenster, 20 Kilometer von Leipzig entfernt. Der Wohn- und Essbereich ist großzügig gestaltet, zwei Ledersofas laden zum Chillen nach langen Arbeitstagen ein. Ein großes Kissen auf dem Boden und eine Wasserpfeife auf einem Tischchen, das die Hausherrin auf einem Basar gekauft hat, erinnern Seda an ihre türkischstämmige Großfamilie, die seit Jahrzehnten in Deutschland lebt. Am Küchentisch stehen vier mattgrüne Stühle im Eams-Retrostyle mit Beinen aus Edelstahl. Zu schade, dass die beiden momentan wenig Zeit fürs gemeinsame Kochen in den eigenen vier Wänden haben. „Hobbys sind derzeit auf Eis gelegt“, gesteht der Frank-Sinatra-Fan, der sich gern an Abende mit Zigarre und Rotwein erinnert.

Fragt man beide nach ihren Lieblingsspeisen, freut sich Seda auf die Knöpfle mit Braten. Das sind Spätzle in Knopfform mit viel Liebe von ihrem Liebsten zubereitet. Und Marcel schwärmt von Sedas Börek nach Mamas Rezept, ein geschichteter Teig-Auflauf, der viel Geschick verlangt.

6 Gedanken zu „Acker, Genuss und Retrostyle“

  1. USM Haller ist einfach zeitlos, ansonsten für mich zu viele Bilder. Tipp, nicht immer nur schwarze Möbel. Habe mich von meiner ganzen Serie Hülsta Now in schwarz getrennt und gegen einen helleren Ton getauscht, wirkt viel besser.

  2. @steffen…es handelt sich bei den stühlen um produkte der marke vitra…allerdings gehe ich davon aus, dass es sich hier um reproduktionen handelt…

  3. @ernesto, ich meinte die Regale, sieht nach original USM aus. Die Vitra (sehen original aus) sind nicht schlecht, ich habe mit Kartell aber eine Alternative gefunden.

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